Auf einen Blick
Der Diplomat Didier Chassot (58) übernimmt das schwierigste Dossier der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza): Er verantwortet in der Deza künftig die Regionen Nahost, Mittlerer Osten und Europa. «Didier Chassot übernimmt am 1. Oktober 2024 die Funktion als Chef der Abteilung Naher und Mittlerer Osten, Europa bei der Deza», bestätigt das Aussendepartement EDA Recherchen von SonntagsBlick.
Bislang war Chassot Botschafter in Tansania, wo das vorherrschende Lebensmotto «Hakuna matata» lautet: «Es gibt keine Probleme.» Der Nahostkonflikt steht für das Gegenteil.
Dies musste auch die langjährige Deza-Vizedirektorin Andrea Studer (50) erfahren. Bundesrat Ignazio Cassis (63) entliess die erfahrene Beamtin aus Unzufriedenheit mit der Arbeit der Deza. Da gegen Studer selbst nichts vorlag, musste Cassis ihr eine hohe Abfindung zahlen.
Inzwischen hat die Geschichte Studer recht gegeben: Cassis machte eine Kehrtwende und unterstützt nun wieder das umstrittene Palästinenserhilfswerk UNRWA. Studer übernahm im September die Leitung der Botnar-Stiftung in Basel, die Projekte für junge Menschen im globalen Süden fördert.
Didier Chassot – nicht verwandt mit der Freiburger Ständerätin Isabelle Chassot (59) – war früher in Venezuela, Bosnien und Frankreich tätig. Spezifische Nahost-Erfahrung bringt er zwar nicht mit, seine Kontakte als stellvertretender Botschafter in Ankara (Türkei) dürften allerdings nützlich sein.