Neun von zehn arbeiten
Deutsche «bügeln» mehr als Schweizer

Im Schweizer Arbeitsmarkt zeigen sich grosse Differenzen zwischen den Nationalitäten hinsichtlich der Erwerbstätigenquoten. An der Spitze liegen die Deutschen mit fast 90 Prozent.
Publiziert: 22.08.2023 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 22.08.2023 um 14:15 Uhr
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Sowohl die Erwerbsquoten als auch die Arbeitsbedingungen unterscheiden sich zwischen den ausländischen Arbeitskräften hierzulande. Generell sind die ausländischen Arbeitstätigen im Schnitt aber besser ausgebildet als die mit Schweizer Pass. (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY

Gemäss einer Auswertung des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom Dienstag sind die Erwerbstätigenquoten von Arbeitsnehmenden aus den EU-Ländern generell am höchsten. Am meisten arbeiten die Deutschen. 89,9 Prozent der hier lebenden Deutschen im erwerbsfähigen Alter gehen einer Arbeit nach.

Danach folgen Österreich, die Slowakei, Frankreich und Griechenland mit Quoten zwischen 89,5 Prozent und 85 Prozent. Im hinteren Teil der Tabelle liegen mit Werten unter 60 Prozent Nationen wie Russland, Eritrea oder die Türkei.

Schweizer Quote liegt bei 85,5 Prozent

Über alle Arbeitstätigen hinweg betrug die Erwerbstätigenquoten in der Schweiz für die Jahre 2018 bis 2022 bei den 25- bis 64-Jährigen im Durchschnitt bei 83,5 Prozent. Für die ausländischen Arbeitskräfte waren es 79 Prozent, für Personen mit Schweizer Pass 85,5 Prozent.

Im Gegensatz zur Erwerbsquote, die Erwerbstätige und Erwerbslose gemäss ILO miteinbezieht, werden bei der Erwerbstätigenquote ausschliesslich erwerbstätige Personen mit einbezogen.

Ausländer im Schnitt besser gebildet

Derweil sind die ausländischen Arbeitskräfte im Schnitt oft besser ausgebildet als die Arbeitstätigen mit Schweizer Ausweis. So verfügen laut BFS rund 90 Prozent der Amerikaner und Russen über eine tertiäre Ausbildung, gefolgt vom Vereinigten Königreich (80,4 Prozent), den Niederlanden (76,3 Prozent) und Griechenland (72,7 Prozent). Bei Schweizerinnen und Schweizern beläuft sich der entsprechende Anteil lediglich auf 48,2 Prozent.

Dies wirke sich auch auf den Anteil dieser Nationen in den Führungsebenen des Schweizer Arbeitsmarktes aus. Bei Personen aus dem Vereinigten Königreich etwa beträgt der Anteil von Führungspositionen 44,3 Prozent. Darauf folgen Arbeitskräfte aus den USA (38,8 Prozent), den Niederlande und Griechenland (je 35,9 Prozent) sowie Deutschland (35,5 Prozent), Frankreich (34,8 Prozent) und Österreich (33,1 Prozent). Bei Personen mit einem Schweizer Pass liegt die Quote der Führungspositionen bei 28,7 Prozent.

Schlusslichter sind Eritrea und Sri Lanka

Klare Unterschiede gibt laut BFS auch hinsichtlich der Arbeitsbedingungen ausländischer Arbeitskräfte. So verfügen laut BFS mit einem Anteil von rund zwei Dritteln die Arbeitnehmenden aus dem Vereinigten Königreich und aus den USA am häufigsten über flexible Arbeitszeiten. Bei Schweizerinnen und Schweizer beträgt dieser Wert 51,2 Prozent.

Demgegenüber sind es bei Arbeitstätigen aus Eritrea und Sri Lanka lediglich rund zehn Prozent. Personen aus diesen Ländern arbeiten auch vergleichsweise oft befristet und zu atypischen Arbeitszeiten. (SDA/sf)

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