Die FDP hat einen neuen Fraktionschef. Die Freisinnigen wählten den Neuenburger Nationalrat Damien Cottier (46) zum Nachfolger des Zürchers Beat Walti (53). Cottier stach bei der Ausmarchung in der Bundeshausfraktion hauchdünn seinen Waadtländer Ratskollegen Olivier Feller (47) aus, der sich ebenfalls darum beworben hatte, die freisinnigen National- und Ständeräte zu präsidieren.
Auch Präsidium wechselte
Somit hat der Freisinn innerhalb kurzer Zeit mehrere Personalwechsel in Schlüsselposition der Parteileitung vorgenommen. Der Aargauer Ständerat Thierry Burkart (46) hatte Anfang Oktober das Parteipräsidium von der Schwyzerin Petra Gössi (46) übernommen. Flankiert wird er gleich von vier Vizepräsidentinnen und -präsidenten: den Ständeräten Johanna Gapany (33) aus Freiburg und Andrea Caroni (41) aus Ausserrhoden sowie den Nationalräten Philippe Nantermod (37) aus dem Wallis und Andri Silberschmidt (27) aus Zürich.
Und per 1. Januar 2022 trat Generalsekretärin Jon Fanzun (51) die Nachfolge von Fanny Noghero an. Mit Gapany findet sich damit nur noch eine Frau in einer Führungsrolle bei der FDP.
Favorit war Feller
Die beiden Romands Cottier und Feller und hatten von den freisinniger Westschweizer Parlamentsmitgliedern fast gleich viele Stimmen erhalten, weshalb beide als Kandidaten fürs Fraktionspräsidium empfohlen worden waren.
Jetzt machte Cottier bei der Wahl in der gesamten Fraktion das Rennen. Dies überrascht, denn ihm waren gegenüber dem perfekt zweisprachigen Feller weniger Chancen auf den Posten eingeräumt worden. Cottier präsidiert aktuell die parlamentarische Delegation im Europarat und sitzt zudem in der Staatspolitischen Kommission.
Ex-Bundesratsberater
Vor seiner Zeit im Nationalrat war der Neuenburger ab 2009 Sprecher der FDP Schweiz und ab 2009 Berater des früheren FDP-Bundesrats Didier Burkhalter (61). Er kennt deshalb die Partei und den Bundesberner Politbetrieb seit Längerem. Cottier politisiert eher am linken Flügel der Freisinnigen. (pt)