Es war dann eben doch noch nicht das letzte Entrecôte für die Genfer Grünen. Noch im Mai hatte die Partei ihre Politiker zwingen wollen, bei öffentlichen Auftritten im Rahmen ihres Mandats auf Fleisch zu verzichten.
Das hatte allerdings schweizweit für Schlagzeilen gesorgt. Nach heftigen Diskussionen ist die Partei nun auf ihren Entscheid zurückgekommen, wie sie mitteilte.
Mit 79 Ja zu einer einzigen Nein-Stimme bei 13 Enthaltungen fiel der Entscheid eindeutig aus. Ersetzt wurde das Verbot mit einer viel vager formulierten Verpflichtung zur «Kohärenz mit den Werten des Parteiprogramms.»
Neues Kapitel im Parteiprogramm
«Die Debatte über den Fleischkonsum mag zeitweise schmerzhaft gewesen sein, aber sie war notwendig», sagte die Genfer Nationalrätin Delphine Klopfenstein Broggini (46) im Anschluss gegenüber «Le Temps». Die Grüne Partei habe eine Verantwortung, konkrete Vorschläge zum Thema zu machen, so die Parteipräsidentin der Genfer Grünen.
Bei der hinter verschlossenen Türen geführten Versammlung haben die Delegierten ihr Legislaturprogramm jetzt um ein Kapitel zum Fleischprogramm erweitert. Dies sei das Ergebnis eines Kompromisses, lobte Klopfenstein. (gbl)