Das meint Blick zum Rücktritt von Sommaruga
Dieser Entscheid verdient Respekt

Simonetta Sommaruga tritt zurück – weil ihr Mann schwer krank ist. Dieser Entscheid verdient Respekt. Denn er zeugt von grossem Verantwortungsbewusstsein.
Publiziert: 02.11.2022 um 19:10 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2022 um 19:11 Uhr
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SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga tritt zurück.
Foto: AFP
Sermîn Faki

«Warum legen Sie Ihr Amt mitten in der Energiekrise nieder?» Das war die erste Frage, die Simonetta Sommaruga nach ihrer Rücktrittserklärung gestellt wurde. Hier schwang der Vorwurf mit: Jetzt das Weite zu suchen, sei unverantwortlich.

Dabei ist es genau das Gegenteil. Das Gröbste ist abgewendet: Nach neuesten Berechnungen wird die Schweiz diesen Winter weder im Dunkeln noch im Kalten sitzen.

Vor allem aber: Eine Bundesrätin arbeitet sieben Tage die Woche, oft zwölf Stunden lang. Sie muss immer einsatzfähig und stets zu 100 Prozent bei der Sache sein. Kann man das, wenn man sich um die Gesundheit eines Familienmitglieds sorgt?

Es zeigt Verantwortungsbewusstsein

Sommaruga hat für sich eine Antwort gefunden: Nein. Das zeugt von Verantwortungsbewusstsein – gegenüber dem Land, gegenüber den Regierungskollegen und gegenüber ihrer eigenen Familie.

Mit diesem Rücktritt sendet Sommaruga ein starkes Signal aus, das sich mancher Politiker und manche Managerin zu Herzen nehmen sollte: Der Job ist nicht alles. Niemand ist unersetzbar.

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