«Vorletzte Woche hatte mein Mann einen Schlaganfall - das war ein Schock»
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Sommaruga erklärt Rücktritt:«Der Entscheid kommt abrupt, auch für mich»

«Kann nach seinem Schlaganfall nicht gleich weitermachen»
Sommaruga tritt zurück – für ihren Mann

Simonetta Sommaruga tritt nach 12 Jahren als Bundesrätin zurück. Grund ist der Gesundheitszustand ihres Mannes, dem Schriftsteller Lukas Hartmann.
Publiziert: 02.11.2022 um 13:45 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2024 um 16:28 Uhr
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Simonetta Sommaruga gab am Mittwoch ihren Rücktritt bekannt.
Foto: keystone-sda.ch

Und plötzlich war sie Mensch. Simonetta Sommaruga (62), die immer kühl und wenig nahbar wirkte, kämpfte am Mittwochnachmittag mit ihren Emotionen. Nach 12 Jahren in der Landesregierung gab die Bundesrätin ihren Rücktritt auf Ende Jahr bekannt. Als Grund gab sie den Hirnschlag ihres Ehemannes Lukas Hartmann (78) an, den dieser vor zehn Tagen erlitten hatte.

Dieser hat die Bundesrätin sichtlich aus der Bahn geworfen. Weitermachen wie bisher sei für sie nicht mehr möglich. «Jetzt kommt ein neuer Lebensabschnitt», sagte die scheidende Energieministerin. Mehrfach sprach die Bernerin davon, dass der Schlaganfall ein Schock für ihren Mann und sie gewesen sei und ihre Welt auf den Kopf gestellt habe. Sonst sichtlich gefasst, rang die Bundesrätin mit den Tränen, als sie über den Gesundheitszustand ihres Gatten sprach.

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Hartmann ist der Öffentlichkeit ebenfalls bekannt: Vor wenigen Wochen erst hat der Schriftsteller sein neuestes Buch veröffentlicht.

Wahlen am 7. Dezember

Vergangene Woche war Sommaruga wegen des Gesundheitszustands Hartmanns bereits ausgefallen. Diese Woche hatte sie die Arbeit dann wieder aufgenommen. Offenbar hatte sie auch Zeit gebraucht, um nachzudenken, wie sie weiterfahren will nach dem Schicksalsschlag.

Sommaruga sagte, sie werde sich in den nächsten beiden Monaten noch ganz auf die Arbeit als Umwelt- und Energieministerin konzentrieren und die Übergabe an die Nachfolgerin oder ihren Nachfolger vorbereiten. Dann ist Schluss.

Mit dem Rücktritt der Bundesrätin werden zwei Sitze in der Regierung frei. Finanzminister Ueli Maurer (71) geht ebenfalls auf Ende Jahr, wie er vor gut einem Monat bekannt gegeben hatte. Die Wahlen finden am 7. Dezember statt.

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SP will Nachfolgerin

Die SP hat an einer Medienkonferenz nach der Rücktrittsankündigung Sommarugas bereits die Strategie skizziert, mit der man in die Bundesratswahlen ziehen will. Man werde der Fraktion ein Doppel-Ticket mit zwei Frauen vorschlagen – und zwar nicht nur Deutschschweizer Frauen, sagte SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. Definitiv die Kriterien für die Kandidierenden festlegen wird die Fraktion am 18. November. Bis am 21. November haben Interessentinnen – und eventuell auch Interessenten – dann Zeit, sich zu melden.

Am 26. November wird an einer ausserordentlichen Fraktionssitzung schliesslich das definitive Ticket beschlossen.

Die SP-Parteileitung zollte ihrer Bundesrätin und ihrer politischen Arbeit grossen Respekt. Meyer sagte, was das Wirken Sommarugas ausgezeichnet habe, sei, dass sie stets die Menschen ins Zentrum ihrer Arbeit gestellt habe. «Sie hat eine wertschätzende Art ihrem Gegenüber entgegengebracht, die sehr beispiellos ist.» Zudem werde sie, nebst allem anderen, Sommarugas feinen Humor vermissen.

Medienkonferenz Simonetta Sommaruga Rücktritt

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