Das meint Blick zum Dosto-Debakel
Das darf sich nicht wiederholen!

Die SBB bremsen den Schüttelzug Dosto aus. Richtig so, kommentiert Pascal Tischhauser, stellvertretender Blick-Politik-Chef. Doch das Debakel muss aufgearbeitet werden.
Publiziert: 01.07.2022 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 01.07.2022 um 20:53 Uhr
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Der Dosto war ein Fehler.
Foto: keystone-sda.ch
Pascal Tischhauser

Endlich! Endlich ziehen die SBB die Notbremse beim Dosto. Viel zu lange hatten die Bundesbahnen den Anschein erweckt, es komme schon gut mit dem Schüttelzug.

Mit dem Entscheid, aufs schnelle Fahren in den Kurven zu verzichten, ist auch klar, dass die für 2035 erhofften Einsparungen bei der Reisezeit nicht realisiert werden.

Es geht nur um wenige Minuten, aber bei 45'000 Kilometern, die die Dosto täglich zurücklegen – das ist einmal um die Welt, wie die SBB betonen –, summiert sich das. Damit ist weit weniger Luft im Fahrplan und die Pünktlichkeit gefährdet. Dass sich nun Politiker vom Boden- bis zum Genfersee erheben, ist nur logisch. Viel zu lange sind sie mit dem Dosto als Allheilmittel gegen alle Mängel in ihren Netzen vertröstet worden.

Kauf muss durchleuchtet werden

Kommt hinzu: Wenn nun die fehlenden Minuten mit Schienenausbauten hereingeholt werden sollen, finanziert das der Steuerzahler. Der Dosto-Kauf muss eingehend durchleuchtet werden. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht zu wissen, wie viel Geld die SBB in den Sand gesetzt haben und wofür Alstom allenfalls geradestehen muss.

Und es muss sichergestellt werden, dass sich die Fehler bei künftigen Beschaffungen nicht wiederholen. Das Versprechen, nur noch Züge ab Stange zu kaufen, ist ein guter Ansatz dazu.

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