Hier zieht Ignazio Cassis die Maske aus
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Diese Szene gibt zu reden:Hier zieht Ignazio Cassis die Maske aus

Bundespräsident in Isolation
Räuspert sich Cassis an Medienkonferenz – oder hustet er?

Ignazio Cassis muss bis Ende Woche in Isolation. Er wurde positiv auf das Corona-Virus getestet. Er habe aber keine Symptome, so die Bundeskanzlei. Bei der Medienkonferenz gibt eine Szene allerdings zu reden.
Publiziert: 17.02.2022 um 13:40 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2022 um 19:20 Uhr
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Bundespräsident Ignazio Cassis ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden.
Foto: keystone-sda.ch

Am Mittwoch um 14 Uhr sitzt Cassis im Medienzentrum, zieht seine Maske aus – und hustet. Oder ists ein Räuspern? Danach greift er sich an die Nase.

Kurze Zeit später, nachdem er den grossen Lockerungsschritt verkündet hatte, absolvierte Bundespräsident Ignazio Cassis (60) einen PCR-Test. Dies, weil er am Freitag und Samstag an die Münchner Sicherheitskonferenz reisen wollte.

Aus dieser Reise wird nun nichts – denn Cassis' Test fiel positiv aus! «Er hat sich heute Vormittag nach Bekanntwerden des Resultats sofort in Isolation begeben», schreibt die Bundeskanzlei am Donnerstag. Die Szene von der Medienkonferenz wird seither auf Twitter rauf und runter diskutiert.

Homeoffice statt Reisen

Cassis weise keine Symptome auf und es gehe ihm gesundheitlich gut. Er werde seine Arbeit bis am Sonntag im Homeoffice weiterführen. Denn gemäss bundesrätlicher Verordnung muss Cassis sich jetzt fünf Tage in Isolation begeben. «Er hat alle geplanten Anlässe und Veranstaltungen abgesagt», so die Bundeskanzlei.

Das heisst: Homeoffice für Cassis. Allerdings arbeitet er nicht von seinem blauen Blumen-Sofa in Montagnola TI aus, mit dem er nach seiner Wahl in die Landesregierung Schlagzeilen machte. Cassis verbringt seine Isolation in seiner Dienstwohnung in Bern, wie Bundesratssprecher André Simonazzi auf Anfrage sagt.

Erster Bundesrat mit Corona-Befund

Cassis ist übrigens der erste Bundesrat, der positiv getestet wurde – so viel man weiss. Bis anhin mussten nur Bundesrat Guy Parmelin (62) und Bundeskanzler Walter Thurnherr (58) je einmal in Quarantäne.

Apropos Quarantäne: Sowohl Gesundheitsminister Alain Berset (49), mit dem Cassis gestern noch vor den Medien sass, als auch die anderen Bundesräte können ihrer Arbeit weiterhin ganz normal nachgehen. Die Quarantäne für Kontaktpersonen hat der Bundesrat nämlich kürzlich aufgehoben.

Müssen sich die Gspänli fürchten?

Doch müssen sich Cassis' Gspänli nun vor einer Ansteckung fürchten, nachdem sie mit ihm während Stunden an der Bundesratssitzung zusammengesessen sind? Haben sich gar weitere Bundesräte infiziert?

«Der Bundesrat hat für seine Sitzungen immer die Vorschriften der Gesundheitsbehörden befolgt und Schutzdispositive gehabt», erklärt Bundesratssprecher André Simonazzi gegenüber Blick. Wie für alle Bürger gebe es bei Kontakten mit einer positiv getesteten Person keine Quarantäne und auch keine Testverpflichtung. «Getestet wird nur, wenn Symptome vorhanden sind oder wenn es für Veranstaltungen oder Reisen verlangt wird.»

Ob sich die sechs übrigen Bundesrätinnen und Bundesräte vorsichtshalber haben testen lassen, will Simonazzi nicht verraten. «Über Tests wird nicht informiert», sagt er. «Hingegen wird informiert, sollte eine Bundesrätin oder ein Bundesrat positiv getestet werden.» (sf/rus)

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