Viele warten seit Wochen – nun endlich hat der Bund eine Empfehlung für einen weiteren Booster herausgegeben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (Ekif) bleiben jedoch zurückhaltend: Nur Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem sollen sich die Impfung holen – und auch das nur, wenn diese nach der Meinung des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin erfolgversprechend ist.
Für alle weiteren Personen ab 12 Jahren braucht es derzeit keine weitere Auffrisch-Impfung, so der Bund – also auch nicht für Seniorinnen und Senioren. Für diese «reiche eine Auffrischimpfung nach der Grundimmunisierung aktuell aus».
Neues Medikament zur Vorbeugung
Patientinnen und Patienten mit einem stark geschwächten Immunsystem jedoch hätten weiterhin ein hohes Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranke, weil sie trotz wiederholter Impfung keinen guten Immunschutz aufbauen könnten. Für Menschen, die nicht gut auf eine Impfung ansprechen oder diese gar nicht durchführen können, stünde seit kurzem das Arzneimittel Evusheld zur Verfügung, das vorbeugend verabreicht werden kann. Es schütze gemäss Daten für mindestens sechs Monate gut vor einer Corona-Erkrankung.
Swissmedic hat Evusheld allerdings noch keine Zulassung erteilt – das Medikament darf ausschliesslich auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin und nur für bestimmte Risikogruppen verabreicht werden.
Impfempfehlung wird bald angepasst
Diese Impfempfehlung gilt wahrscheinlich nur wenige Wochen. Noch vor den Sommerferien wollen BAG und Ekif über ihre Impfempfehlungen für den Herbst und Winter 2022/23 informieren. Dabei gebe es ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten – von einer weiteren Auffrischimpfung Seniorinnen und Senioren und chronisch Kranke bis zu einem Booster für alle.
Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt: Denn wer in den Sommerferien ins Ausland will, ist eventuell nur schon für die Einreise auf eine neue Impfung angewiesen – das Ferien-Chaos wäre perfekt! Das BAG versichert, arbeite an Möglichkeiten, das zu verhindern.
Gemäss BAG entwickelt sich die epidemiologische Lage weiterhin positiv – eine Überlastung des Gesundheitssystems sei trotz der weiterhin beobachteten Viruszirkulation unwahrscheinlich. Wie sich die Situation in den Herbst- und Wintermonaten entwickeln wird, liesse sich aktuell aber nicht vorhersehen. (sf)