Blick-Leser stört sich an Kosten
Zürcher Impf-Hotline sorgt für Ärger

Wer im Kanton Zürich die Impf-Hotline anruft, muss nicht nur mit längeren Wartezeiten, sondern auch mit gewissen Kosten rechnen. Das Geld fliesst allerdings nicht in die Kasse des Kantons.
Publiziert: 12.11.2021 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2021 um 11:29 Uhr
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Wer im Kanton Zürich eine Frage zur Covid-Impfung hat, kann die Impfhotline anrufen. Doch im Gegensatz zu anderen Kantonen sind die Anrufe im Kanton Zürich kostenpflichtig.
Foto: Keystone

Walter Hodel ist 73 Jahre alt und zweimal geimpft. Über die Impf-Hotline des Kantons Zürich wollte er sich in den letzten Tagen über die dritte Dosis informieren. Doch statt dass ein Impfberater seinen Anruf entgegennahm, steckte er minutenlang in der Warteschlaufe fest. «Bei meinem ersten Anruf habe ich eine halbe Stunde gewartet, beim zweiten noch länger», sagt er.

Geärgert hat er sich nicht nur über die Wartezeit, sondern auch über die anfallenden Kosten. Denn wie die Gesundheitsdirektion auf ihrer Website schreibt, kann eine Minute in der Hotline den Anrufer oder die Anruferin rund 8 Rappen kosten. «Dass eine Corona-Beratungshotline kostenpflichtig ist, finde ich grundsätzlich nicht in Ordnung», sagt Walter Hodel. «Ich kann 2.40 Franken für eine halbe Stunde gut bezahlen, aber bei anderen zählt jeder Franken.»

Bereits im Oktober hatte «20 Minuten» berichtet, dass die kostenpflichtige Zürcher Hotline eine Ausnahme sei. In Bern, Basel, Genf oder auch beim Bund komme man gratis oder zum Festnetztarif an Informationen rund um die Corona-Pandemie. Der Unterschied rühre daher, dass Zürich auf eine 0848er-Nummer setze.

Zürich profitiert nicht

Das bestätigt Jérôme M. Weber, Sprecher der Zürcher Gesundheitsdirektion. Die 0848er-Nummer habe den Vorteil, dass sehr viele Anrufe gleichzeitig eingehen könnten. Das sei im Moment, wo sich viele über die Booster-Impfung erkundigen wollten, nötig. Bei einer 0800er-Nummer wären die Anrufe zwar gratis, es könnten jedoch nur eine gewisse Anzahl Leitungen freigeschaltet werden. Überzählige Personen kämen nicht mehr in die Warteschlaufe und würden dementsprechend keine Bandansage mehr hören. «Sie erhielten den Eindruck, dass die Impfhotline nicht funktioniert», sagt Weber.

Er weist zudem darauf hin, dass der Kanton finanziell nicht von den Anrufen profitiere. «Es fliesst kein Geld in die Kasse des Kantons Zürich, die acht Rappen gehen an unseren Anbieter UPC.» Um Wartezeiten für Bürger wie Walter Hodel zu verringern, habe man zudem jüngst das Personal für die Hotline aufgestockt. (til)

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