In wenigen Monaten soll in der Schweiz ein vierter Corona-Impfstoff im Einsatz stehen. Der Bund rechnet damit, dass im Januar eine erste Lieferung des Vakzins des US-Pharmaunternehmens Novavax eintreffen dürfte. Das geht aus Unterlagen hervor, die Blick vorliegen.
Noch wurde in der Schweiz kein Zulassungsgesuch für Novavax eingereicht. In der EU ist dieser Schritt bereits erfolgt. Die Zulassung wird dort in den nächsten Wochen erwartet. Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sollte die Schweizer Zulassung dann «sehr zeitnah» erfolgen. Anfang Monat hat Indonesien Novavax als erstes Land eine Notfallzulassung erteilt und bereits mit dem Verabreichen des Impfstoffs begonnen.
Proteinbasierter Impfstoff
Der Novavax-Impfstoff namens NVX-CoV2373 basiert auf einer anderen Technologie als die mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna und als das Vakzin von Johnson & Johnson. Novavax handelt es sich um einen proteinbasierten Impfstoff, der Bestandteile des Virus enthält und so die Bildung von Antikörpern auslöst. Auch die Grippeimpfstoffe funktionieren nach diesem bewährten Prinzip.
Der Impfschutz von Novavax wird als ähnlich hoch eingestuft wie jener der mRNA-Impfstoffe. Eine klinische Studie, die in Grossbritannien durchgeführt wurde, hat eine Wirksamkeit von um die 90 Prozent festgestellt. Ein Vorteil gegenüber den Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna ist, dass der Novavax-Impfstoff relativ lange im Kühlschrank gelagert werden kann.
Der Bund hat bereits im Februar einen Vorvertrag zum Kauf von sechs Millionen Dosen von Novavax abgeschlossen. Da es wie bei den beiden mRNA-Impfstoffen auch hier zwei Impfdosen für einen vollständig Schutz braucht, können mit dieser Menge also 3 Millionen Menschen geimpft werden.