Bitte spucken! Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Post können bald regelmässig zum Corona-Test antreten. Als erster bundesnaher Betrieb springt der gelbe Riese auf die Teststrategie des Bundes auf.
Vorerst ist es ein Pilotprojekt, das in zwei Wochen beginnen soll, wie Markus Bacher, Leiter Krisenstab, in einem Post-Blog erklärt. An zwei Standorten – im Briefzentrum Zürich-Mülligen und im Paketzentrum Frauenfeld – sollen Mitarbeitende voraussichtlich einmal wöchentlich zum Spuck-Test antraben.
Dabei wird der Speichel gepoolt und ins Labor geschickt. Fällt eine Probe positiv aus, werden die einzelnen Personen nachgetestet.
Kantone müssen bewilligen
Dass der Versuch in den Kantonen Zürich und Thurgau stattfinde, ist laut Bacher kein Zufall: Beide Kantone seien mit der Umsetzung der Betriebstests so weit fortgeschritten, dass Pilotprojekte möglich seien.
Je nach Erfahrung werde das Modell in einem zweiten Schritt auch ausgeweitet. Allerdings nicht flächendeckend: Einerseits sei das logistisch kaum machbar. Andererseits ist die Post landesweit tätig, für die Betriebstestung sind aber die einzelnen Kantone zuständig.
Just diese Regel hat gerade bei national tätigen Unternehmen bereits für Kritik gesorgt hat: Eine nationale Strategie des Bundes fehle – und längst nicht alle Kantone sind gleich weit mit ihren Testkonzepten.
Keine Tests für Pöstlerinnen
Flächendeckende Tests für alle Post-Mitarbeitenden sind aber auch aus einem anderen Grund kein Thema: Denn bei Pöstlerinnen und Pöstlern, die alleine unterwegs sind, und in Mini-Filialen machten diese keinen Sinn. Plan der Post ist daher, Massentests in den grösseren Zentren durchzuführen – also in Standorten mit mehr als 400 Mitarbeitenden.
Seit Mitte Februar übernimmt der Bund die Kosten für regelmässige Tests an Schulen und Betrieben. Für die Testkonzepte sind die einzelnen Kantone zuständig. Idee der Massentests ist, Corona-Erkrankte auch ohne Symptome zu finden und zu isolieren. (gbl)