Post und SBB beteiligen sich nicht an den Massentests. Sie würden Alain Bersets (48) Corona-Strategie unterlaufen, schrieb die «SonntagsZeitung». Doch nicht nur Staatsbetriebe, auch Privatunternehmen machen nicht mit.
Nun zeigt sich: Gerade bei den Bundesbetrieben ist es nicht mangelnder Wille. Vielmehr steht ihnen die Teststrategie des Bundes im Weg. «Also von einer Strategie kann man ja noch nicht reden», so ein ranghoher Pöstler. Der Bund habe vielmehr den Wunsch formuliert, in der Schweiz sollten sich möglichst viele Leute immer wieder testen lassen. Wie man dort hinkomme, lasse er offen.
Für Betriebe wie die Post und die SBB braucht es Vorgaben auf Bundesebene. Sie ärgern sich über den kantonalen Flickenteppich. In der Corona-Krise nichts Neues: Immer wieder stolpert die Schweiz in der Pandemie darüber. Die Kantone tun sich mit der Umsetzung von Berns Corona-Massnahmen unterschiedlich schwer. Oder weigern sich.
Jeder Kanton muss grünes Licht geben
Das Problem, das Bundesbetriebe und Grossunternehmen gleichermassen haben, ist folgendes: Will ein Unternehmen die Tests vom Staat bezahlt bekommen, braucht es in jedem Kanton, in dem es tätig ist, die behördliche Zustimmung. Diese erteilen die Kantone nur, wenn das Vorgehen der Firmen in ihr Testkonzept passt. Nur: Viele Kantone haben gar kein Konzept – und werden vielleicht auch nie eines erarbeiten.
Die Post macht klar, sie unterstütze Massentests. Um diese durchzuführen, müssen aber noch einige Probleme gelöst werden. So liege die Test-Priorität oftmals bei Schulen und Pflegeheimen – was die Post nachvollziehen kann. Sie weist aber darauf hin, dass mit der Auswertung von deren Tests die Laborkapazitäten teils bereits ausgelastet seien. Eine Sprecherin hält sich mit Kritik nicht zurück. Es brauche mehr Kapazitäten. Und eben: «Eine schweizweit geltende konkrete Strategie des BAG liegt nicht vor.»