Berset warnt vor wachsender Kluft zwischen Arm und Reich
«Die nächsten Jahre werden schwierig»

Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich in der Corona-Krise weiter. Und nach der Pandemie komme der nächste Test auf die Schweiz zu, warnt Gesundheitsminister Alain Berset an der SP-Delegiertenversammlung.
Publiziert: 08.05.2021 um 15:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2021 um 13:48 Uhr
Bundesrat Alain Berset, hier an einer Pressekonferenz des Bundes, sprach am Samstag an der SP-Delegiertenversammlung.
Foto: AFP

Vor einer wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich hat Bundesrat Alain Berset an der SP-Delegiertenversammlung am Samstag gewarnt. Noch nie sei so viel von Solidarität die Rede gewesen wie während der Corona-Pandemie, aber das verstelle den Blick vor anderen Problemen.

«Viele der Probleme, die vor dieser Krise schon gross waren, sind jetzt noch grösser. Weltweit sind auf Jahre hinaus enorme Rückschritte in der Armutsbekämpfung und wirtschaftlichen Entwicklung in vielen Ländern absehbar», sagte Berset über eine Video-Schaltung. Und: «Die nächsten Jahre werden schwierig – und am schwierigsten werden sie für die Schwächeren. Auch in unserem Land.»

Nächster Test für Gesellschaft kommt

Berset plädierte für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit. Der nächste Test für unsere Gesellschaft komme, nachdem die Schweiz die Pandemie besiegt haben werde. Nicht nur Arbeitnehmende, sondern auch viele Unternehmen seien darauf angewiesen, dass die Gesellschaft sie nicht einfach fallenlässt.

Alle bräuchten Solidarität, wenn sie sich in einer Notlage befinden, sagte Berset und plädierte für eine Annahme des Covid-19-Gesetzes bei der Volksabstimmung am 13. Juni.

«Die Pandemie können wir ohne dieses Gesetz bekämpfen. Dazu haben wir das Epidemiengesetz. Aber um die Wirtschaftskrise zu bekämpfen und die Finanzhilfen so lange wie nötig weiterzuführen, dazu brauchen wir dieses Covid-19-Gesetz», sagte der Gesundheitsminister. (SDA)

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