Jetzt folgt Stich auf Stich
Nächste Woche kommen 750'000 Moderna-Dosen

Eine Million Schweizerinnen und Schweizer ist vollständig geimpft, eine weitere Million hat den ersten Piks bekommen. Und schon bald kommen weitere 750'000 Moderna-Dosen ins Land.
Publiziert: 08.05.2021 um 00:55 Uhr
|
Aktualisiert: 08.05.2021 um 14:45 Uhr
1/8
Eine Million Menschen in der Schweiz ist vollständig geimpft.
Foto: Keystone
Sermîn Faki, Aline Leutwiler

Diese Woche durchbrach die Schweiz die Impfmauer! Gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind Stand Freitag 1'007'496 Menschen im Land vollständig geimpft. Damit haben 11,7 Prozent der Bevölkerung bereits zwei Impfdosen erhalten und sind bis auf weiteres vor dem Coronavirus geschützt. Eine weitere knappe Million hat zumindest den ersten Piks erhalten.

Und es geht weiter Stich um Stich: Wie Blick weiss, hat Moderna bestätigt, bis Ende der kommenden Woche weitere 750’000 Impfdosen zu liefern. Das hat der Bund den Kantonen mitgeteilt.

1,6 Millionen Dosen warten auf Oberarme

Das sind gute Aussichten: Zusammen mit den 822'217 Dosen, die noch an Lager liegen, stehen den Kantonen bald fast 1,6 Millionen Dosen zum Verimpfen zur Verfügung. Diese können nun endlich wirklich den Turbo anwerfen.

So sie das nicht schon getan haben: Am Freitag öffnete der Kanton Zürich den Zugang zur Impfung für alle ab 16 Jahren. Ebenso Aargau und Thurgau. Freiburg folgt am Samstag, St. Gallen eine Woche später.

Die 180'000 freigeschalteten Termine waren in Zürich innert weniger Stunden weg. Wie schon am Mittwoch im Kanton Bern, wo der Ansturm gar zum Zusammenbruch des Anmeldesystems führte. Was zeigt: Die Schweiz wartet sehnsüchtig auf den Piks.

In vielen Kantonen braucht es noch Geduld

In etwa der Hälfte der Kantone müssen sich Jüngere jedoch noch gedulden. So schaltete Basel diese Woche erst Termine für die Altersgruppe über 50, ähnlich weit sind Basel-Landschaft, Graubünden, Glarus, Luzern, Zug und das Tessin. Genf hinkt sogar noch etwas weiter hinterher. Bis jetzt haben alle Impfwilligen über 65 einen Termin erhalten. Weitere Gruppen folgen nun.

Ein Grund für das unterschiedliche Tempo sind die Impfstrategien der Kantone. Schrittweise erhalten neue Bevölkerungsgruppen Zugang zur Impfung – in manchen Kantonen sind die Schritte kleiner, in manchen grösser.

Alter vor Schönheit oder nicht?

In Appenzell Innerrhoden beispielsweise wird vergleichsweise lange nach Jahrgang priorisiert. Erst wenn alle über 40-Jährigen, die das möchten, geimpft sind, werden die Termine für Jüngere freigegeben. Bern hingegen hat nur bis zu den 50-Jährigen Abstufungen gemacht und dann bereits für alle geöffnet.

Als weitere Gründe gibt das BAG «die Grösse des Kantons, die Demografie, aber auch die Impfbereitschaft der verschiedenen Altersgruppen» an. Wenn der Kanton eher eine alte Bevölkerung hat, dauert es länger, bis die Jungen an die Reihe kommen.

Kantone müssen die Ärmel hochkrempeln

Etwas mehr aufs Gaspedal treten könnten die Kantone allerdings noch. So werden derzeit durchschnittlich gut 50'000 Impfungen am Tag durchgeführt. Eine Steigerung von lediglich vier Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Dabei hatten die Kantone Ende Februar behauptet, bis zu 110'000-mal am Tag zustechen zu können. Davon sind sie noch weit entfernt.

Bis jetzt hat die Schweiz knapp vier Millionen Dosen erhalten. Bis Ende Juni sollen gemäss Verträgen sechs Millionen dazukommen – laut Annahmen des Bundes genug, um alle Impfwilligen zu piksen. Um die Dosen aber auch wirklich zu verimpfen und uns allen einen unbeschwerten Traumsommer zu ermöglichen, müsste die Anzahl Spritzen pro Tag verdoppelt werden. Es sieht ganz danach aus, als müssten nicht nur die Impfwilligen die Ärmel hochkrempeln.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?