Bei Apéro mit der Bevölkerung in Schaffhausen
«Mass-Voll»-Rimoldi will Bundesrats-Reisli crashen

Zur traditionellen Bundesratsreise vor den Sommerferien gehört auch ein Treffen mit der Bevölkerung. Es könnte zur Konfrontation mit Corona-Kritikern kommen.
Publiziert: 28.06.2022 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2022 um 17:23 Uhr
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Jedes Jahr vor den Sommerferien geht die Landesregierung auf Bundesratsreisli – hier 2021 in der Waadt.
Foto: KARL - HEINZ HUG

Guy Parmelin (62) führte seine Kolleginnen und Kollegen zuletzt in seinen Heimatkanton Waadt, mit Ignazio Cassis (61) als Bundespräsident stehen dieses Jahr das Tessin und Schaffhausen auf dem Programm. Das jährliche Bundesratsreisli vor den Sommerferien hat Tradition.

Tradition hat auch jeweils ein Apéro, bei dem die Landesregierung sich mit der Bevölkerung trifft. Heuer wird dieser – sofern das Wetter es erlaubt – am Donnerstag vor der Kirche St. Johann in der Schaffhauser Altstadt stattfinden.

Rimoldi hofft auf Freiheitstrychler

Wie die «Schaffhauser Nachrichten» nun berichten, fühlt sich auch Nicolas Rimoldi angesprochen. Der Massnahmengegner ist Präsident der Bewegung «Mass-Voll», eine Gruppierung aus der Skeptiker-Szene. Der ehemalige Jungfreisinnige hatte sich im Zuge der Corona-Krise zusehends radikalisiert – und blieb nie einer Kundgebung fern, wenn letztere auch zusehends selten geworden sind.

«Mass-Voll» werde die Einladung gerne annehmen, schreibt Rimoldi nun der Zeitung. Er könne sich vorstellen, dass «auch die Freiheitstrychler Freude hieran haben werden». Er erhoffe sich, «endlich» mit Gesundheitsminister Alain Berset (50) ins Gespräch zu kommen, so Rimoldi.

Es ist nicht das erste Mal, dass er das versucht. Bei der letzten Gelegenheit, als die Landesregierung letzten Herbst in Luzern eine Auswärtssitzung mit anschliessendem Apéro durchführte, scheiterte er aber an der Zertifikatspflicht. Schon damals hielt sich die Zahl der Massnahmengegner mit rund 50 Personen in Grenzen.

Zerstrittene Szene

Seit das zweite Referendum gegen das Covid-Gesetz gescheitert ist und die Corona-Massnahmen aufgehoben wurden, hat die Skeptiker-Szene massiv an Sprengkraft verloren. Nach internen Streitereien hat etwa der Verein «Stiller Protest» seine regelmässigen Demos aufgegeben. Die «Freunde der Verfassung» sind vor allem mit internen Quereleien beschäftigt. Rimoldi ist einer der letzten Köpfe der Szene, der weiterhin aktiv ist.

Gegenüber Blick legt Rimoldi wert zu betonen, dass in Schaffhausen keine Demonstration geplant sei. Man wolle lediglich am Apéro teilnehmen.

Seitens Kanton gibt man sich diplomatisch: Die Einladung richte sich in erster Linie an die Bevölkerung der Region Schaffhausen, heisst es nur.

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