Ansage vom Grünen-Präsident Balthasar Glättli (49): Die Grüne Partei würde nicht annehmen, wenn ihr die Bürgerlichen auf Kosten der SP einen Sitz im Bundesrat anbieten würden. Die Grünen wollten ihre Allianz mit der SP nicht torpedieren, um in die Regierung zu kommen.
Einen Bundesratssitz wollen die Grünen allerdings trotzdem. Den Anspruch auf einen grünen Sitz im Bundesrat nach den Wahlen 2023 hatte Glättli schon früher bekräftigt. «Wir beanspruchen diesen Sitz, um die ökologische Sache voranzutreiben, und dazu brauchen wir zwei Sozialisten», sagte er in einem Interview in den französischsprachigen Tamedia-Zeitungen.
Person soll die Wahl ablehnen
Sollte ein Vertreter oder eine Vertreterin der Grünen an Stelle eines Sozialdemokraten gewählt werden, würde die Person laut Glättli gebeten, die Wahl abzulehnen. Die Grünen dürften sich nicht auf dieses Spiel einlassen, das nur darauf abziele, den Linken zu schaden.
Wenn also die SP keinen Bundesratssitz hergeben soll, dann müsste wohl die FDP einen Sitz hergeben. «Es ist inakzeptabel, dass die FDP und die SVP eine absolute Mehrheit im Bundesrat haben, obwohl sie weder im Parlament noch in der Bevölkerung eine Mehrheit haben», sagte er dazu.
Dynamik beibehalten
Bei der Nationalratswahl ist es laut Glättli Ziel der Grünen, das Ergebnis von 2019 zu halten oder sogar zu übertreffen. 2019 holten die Grünen einen Wähleranteil von 13,2 Prozent. Der Zürcher Nationalrat freute sich über die derzeitige Dynamik - die Partei habe in zwei Jahren fast 20 Prozent mehr Mitglieder verzeichnet. (SDA/lui)