Auf einen Blick
- Parteipräsident Gerhard Pfister verzichtet auf eine Kandidatur als Bundesrat
- Zuger Regierungsrat Martin Pfister wird dafür gehandelt
- Nun könnte auf Amherd also doch noch ein Herr Pfister aus Zug folgen
Er war der erste Kronfavorit der Mitte-Partei, der sich für die Nachfolge der abtretenden Verteidigungsministerin Viola Amherd (62) aus dem Rennen nahm. Parteipräsident Gerhard Pfister (62, ZG) verkündete vergangene Woche, dass er «kein glücklicher Bundesrat wäre». Danach folgte eine regelrechte Absagewelle von potenziellen Mitte-Kandidaten: Candinas, Bregy, Chassot, Z'graggen – bisher will niemand Bundesrat werden.
Je stärker sich das Kandidatenfeld lichtet, desto mehr rücken die Mitte-Vertreter und -Vertreterinnen in den Kantonsregierungen in den Fokus. Nach der Absage von Markus Dieth (57, Aargau) kommt ein neuer Name ins Spiel. Beziehungsweise ein bekannter Name: Pfister! Ausgerechnet im Kanton Zug, wo auch Gerhard Pfister herkommt, sitzt Namensvettter Martin Pfister (61) als Gesundheitsdirektor im Regierungsrat.
Pfister schliesst Kandidatur nicht aus
Martin Pfister werde parteiintern als möglicher Nachfolger von Amherd genannt, sagt ein Mitte-Politiker zu Blick. Der Zuger Regierungsrat will sich nicht auf die Äste hinauslassen – dementiert allerdings auch nicht, dass er eine Kandidatur in Betracht zieht: «Im Moment möchte ich mich dazu nicht äussern.» Die Kantonalparteien hätten bis am 3. Februar Zeit, Kandidaturen zu melden. Anschliessend würden die Interessenten der Öffentlichkeit vorgestellt. «Ich möchte mich an diesen Ablauf halten.»
Der Name allein, den er mit Parteipräsident Pfister teilt, dürfte ihm kaum bessere Chancen auf einen Platz in der Landesregierung einräumen – aber immerhin der gemeinsame Kanton könnte helfen. Die Zentralschweiz ist in der Landesregierung untervertreten. Vor 22 Jahren haben die Zentralschweizer Kantone mit dem Luzerner Kaspar Villiger (83) das letzte Mal einen Bundesrat gestellt. Und bisher gab es erst zwei Zuger Bundesräte. Der Letzte war Hans Hürlimann (1918-1994), der bis 1982 im Amt war.
Wer ist Martin Pfister?
Martin Pfister ist seit 2016 Gesundheitsdirektor im Zuger Regierungsrat. Zuvor war er Präsident der Mitte Zug (damals noch CVP Zug) und sass im kantonalen Parlament. Bis zu seiner Wahl in die Kantonsregierung war er in der Geschäftsführung einer eigenen Beratungsfirma.
Pfister ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder. Was hilfreich sein könnte, falls er das Verteidigungsdepartement von Viola Amherd übernimmt: Er war vier Jahre lang Kommandant in einem Rettungsbataillon der Armee und von 2004 bis 2012 Chef der Katastrophenhilfe in der Territorialdivision 3.