8 Kranken- und Feuerwehrautos
Die Schweiz schickt der Ukraine weitere Hilfsgüter

Bereits am Mittwoch gab Ignazio Cassis bekannt, dass die Schweiz die Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Franken unterstützen werde. Am Donnerstag kamen nun fünf von Zürich und Basel gespendete Ambulanzen in Kiew an – auch Löschfahrzeuge sollen folgen.
Publiziert: 13.04.2023 um 20:12 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2023 um 20:29 Uhr
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Die Schweizer Botschaft hat heute in Kiew fünf Ambulanzen an örtliche NGO's übergeben.
Foto: PIUS KOLLER
Dominique Schlund

Die Schweiz unterstützt die Ukraine weiterhin mit Hilfsgütern. Am Donnerstag übergab die schweizerische Botschaft in Kiew fünf gebrauchte Ambulanzfahrzeuge an örtliche NGO. Die Fahrzeuge im Wert von 750'000 Franken wurden von den Kantonen Basel-Stadt und Zürich finanziert und gespendet.

Bereits am Mittwoch wurde bekannt, dass die Schweiz die Ukraine mit weiteren 1,5 Milliarden Franken für die Jahre 2025 bis 2028 unterstützen wird. Neben der Zusicherung solcher Gelder für den Wiederaufbau sind Direkthilfen wie Ambulanzfahrzeuge von grosser Bedeutung. Denn viele Spitäler und Gesundheitseinrichtungen wurden zerstört oder beschädigt.

Einsatz in Charkiw und Kramatorsk

Die Occasion-Ambulanzen wurden in der Schweiz und in Holland gekauft und von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in die Ukraine geliefert. Dort nahmen sie am Donnerstag die lokale NGO «Smarta» zusammen mit der Caritas Ukraine entgegen.

Die Fahrzeuge werden Kiew aber schon bald in Richtung Front verlassen. Sie sollen in der Region Charkiw und in der Stadt Kramatorsk zum Einsatz kommen und dort Leben retten.

Bundesrat Iganzio Cassis (62) befindet sich derzeit in den USA an der Ministerkonferenz des Internationalen Währungsfonds (IWF). Dort ist der Wiederaufbau der Ukraine das grosse Thema. «Die Weltbank muss einen Effort unternehmen, der ähnlich gross ist wie die Gründung der Bank nach dem Zweiten Weltkrieg», sagte der Aussenminister in den USA.

55 Millionen für die ärmsten Länder der Welt

Der Aussenminister zeigte sich erfreut darüber, dass endlich eine Koordinationsplattform für den Wiederaufbau unter der Leitung der EU entstanden sei. Im Sekretariat der Plattform wolle auch die Schweiz Einsitz nehmen und gute Kandidaten vorschlagen.

Der Wiederaufbau dürfe aber nicht Ressourcen von anderen Programmen der internationalen Zusammenarbeit (IZA) der Schweiz wegnehmen. So werde nur das Wachstum des IZA-Budgets - 1,5 Prozent pro Jahr - reserviert für den Wiederaufbau der Ukraine, sagte Cassis. Die totale Summe für die laufenden Programme der Armutsbekämpfung und der nachhaltigen Entwicklung bleibe gleich.

«Die Welt bleibt kompliziert, die Armut hat wieder zugenommen und viele Staaten sind nicht wirklich auf Kurs, die nachhaltigen Ziele der UNO bis 2050 zu erreichen», so Bundesrat Cassis. An der Konferenz sei begrüsst worden, dass die Schweiz für das Jahr 2023 noch kurzfristig 55 Millionen Franken in den Weltbank-Fonds für die ärmsten Länder, die am meisten Hilfe benötigen, einfliessen liess.

Feuerwehrautos und Ausbildungsprogramme sollen folgen

In den kommenden Wochen sollen zusätzlich drei Feuerwehrlöschfahrzeuge in die Ukraine geliefert werden. Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport liefert diese zusammen mit fünf Tonnen Löschschaum an den ukrainischen Rettungsdienst.

Ergänzt wird die Lieferung durch eine einwöchige Ausbildung durch Schweizer Expertinnen und Experten vor Ort. Auch die Löschfahrzeuge sind bereits gebraucht und haben noch einen Wert von je 180'000 Franken – neu kosteten sie über eine Million. (shq)

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