Auf einen Blick
- Lohndeckel für Krankenkassenchefs gefordert
- Sanitas-Chef Schönenberger verdiente 955'000 Franken
- Mindestens neun Kassenchefs verdienen über eine halbe Million
Wenn nächstes Jahr erneut die Prämien steigen, dann tut es ihnen nicht ganz so weh wie der Durchschnittsbevölkerung: dem obersten Kader der Krankenkassen. So erhielt Andreas Schönenberger (53) letztes Jahr, als Geschäftsführer der Sanitas, 955'000 Franken inklusive Pensionskassenbeiträge aufs Konto. Auch Philomena Colatrella (57), Chefin der CSS durfte sich über ein stattliches Salär von 785'000 Franken erfreuen.
Doch diese Löhne finden selbst Gesundheitspolitiker zu hoch. Eine parlamentarische Initiative, die den Bundesrat zur Festlegung eines Lohndeckels verpflichten will, fand nun in den Gesundheitskommissionen beider Parlamentskammern eine Mehrheit. Darüber berichtete auch die «NZZ».
Nicht mehr als ein Spitzenbeamter
Der Bundesrat soll in der Grundversicherung einen Lohndeckel für Mitglieder der Geschäftsleitungen und der Verwaltungsräte festlegen, findet eine Mehrheit der Kommission. Gemäss «NZZ» möchte sie künftig, dass, je grösser und effizienter eine Kasse ist, desto höher der Cheflohn sein darf. Die Höchstbeträge haben sich zudem «an der Lohntabelle der Bundesverwaltung zu orientieren».
Weil Chefbeamte beim Bund nicht mehr als 400'000 Franken erhalten, sollen also auch die Löhne der Krankenkassen-Bosse auf dieser Stufe gedeckelt werden. Heute verdienen mindestens neun Kassenchefs über eine halbe Million Franken.
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Die genauen Details aber solle der Bundesrat regeln, finden die Parlamentarier und nächstes Jahr vorlegen.
Eher symbolisches Zeichen
Doch die Regeln dürften vor allem symbolischen Charakter haben: So berechnet die «NZZ», dass, selbst wenn die 200 bestbezahlten Kassenmanager gratis arbeiten würden, brächte dies in der Grundversicherung eine Ersparnis von «vielleicht 0,1 bis 0,2 Prozent».
2022 hatte der Nationalrat einen Vorstoss angenommen, der in der Grundversicherung der Krankenkassen einen Lohndeckel von 250'000 Franken pro Jahr verlangte. Im Ständerat fiel dieser durch.