Die Ukraine zittert vor dem Winter. Noch ist das Wetter wie bei uns herbstlich, doch spätestens im Dezember sinken die Temperaturen deutlich. Die Höchstwerte in Charkiw etwa liegen im Januar bei minus fünf Grad Celsius, auch in Dnipro und Donezk wird es ähnlich kalt.
Ein Problem für die Millionen Menschen, deren Häuser vom Krieg zerstört wurden. Ein Schweizer Unternehmer hat – über Spendengelder finanziert – daher damit begonnen, einfache Holzhäuser zu erstellen, die den Kriegsopfern zumindest ein Dach über dem Kopf bieten.
Neue Fenster, neue Dächer
Auch die offizielle Schweiz hilft, die Ukraine winterfest zu machen. Laut Bundespräsident Ignazio Cassis (61), der letzte Woche im Kriegsland war, sind bereits Tausende Tonnen Material inklusive Stromgeneratoren auf dem Weg.
Konkret unterstützt die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) Projekte in den Bezirken Kremenchuk, Chernihiv, Ivano-Frankivsk sowie Ternopil, die zerstörte Wohnhäuser wieder reparieren. Da werden Fenster eingebaut, Dächer und Wände isoliert, Heizungen sowie Sanitär- und Elektroinstallationen wieder instand gesetzt. Zudem wird in fünf Spitälern eine Biomasse-Anlage für die Heizung installiert.
Mehr zum Krieg in der Ukraine
Ausserdem sind zurzeit zehn Mitarbeiter des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) in der Ukraine und Moldawien im Einsatz: Fünf Experten unterstützen die Schweizer Vertretungen in Kiew und Chisinau, fünf weitere unterstützen im Feld Projekte von Uno und Internationalem Komitee vom Roten Kreuz in deren Programmen.
«Wir benutzen alles, was wir in der Kasse haben»
Nach Angaben des Aussendepartements (EDA) kann damit 120'000 Menschen geholfen werden, den Winter besser zu überstehen. Und das soll nicht alles sein: Das EDA prüft derzeit weitere Anfragen von ähnlichen Projekten. Das alles hat auch den Zweck, eine erneute Fluchtwelle in den kommenden Monaten zu verhindern.
2,8 Millionen Franken gibt die Schweiz bis jetzt für die Soforthilfe aus. «Wir benutzen alles Geld, das wir in der Kasse haben», so Cassis vor Wochenfrist zu Blick. «Aber das wird nicht genügen.»