«Die Reise wurde lange Zeit vorbereitet»
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Cassis in der Ukraine:«Die Reise wurde lange Zeit vorbereitet»

Besuch für 24 Stunden in der Ukraine
Bundespräsident Cassis trifft Selenski in Kiew

Bundespräsident Ignazio Cassis hat in der Ukraine diverse Regierungsvertreter getroffen, darunter Präsident Selenski. Beeindruckt zeigt sich Cassis von der Widerstandskraft der Ukrainer.
Publiziert: 20.10.2022 um 07:59 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2022 um 16:56 Uhr
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Cassis twitterte ein Bild vom Treffen mit Selenski.
Foto: Twitter
Peter Hossli

Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis (61) ist am Donnerstag mit den Nachtzug von Polen in die ukrainische Hauptstadt Kiew gereist. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) will sich knapp 24 Stunden im kriegsversehrten Land aufhalten.

Am Donnerstagnachmittag traf er nach Blick-Informationen Ukraines Präsident Wolodimir Selenski. Am Abend wird er sich mit dem ukrainischen Aussenminister Dimitr Kuleba treffen.

Auf Twitter schrieb Cassis: «Während meines Treffens mit Präsident Selesnki drückte ich meine Unterstützung für die Ukraine aus. Wir sprachen über humanitäre Bedürfnisse und Schweizer Hilfe für Ukraine auf bilateraler und multilateraler Ebene.»

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In der Region Kiew hat Cassis zuvor die Siedlungen Iwankiw und Borodjanka besucht. «Ich bin entsetzt über den Aggressionskrieg gegen die zivile Infrastruktur und berührt von der Widerstandfähigkeit der Ukrainer», so der Bundespräsident.

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«Cassis zeigt Mut, die Reise ist nicht ohne Risiko»
6:13
Polit-Experte zu Ukraine-Reise:«Cassis zeigt Mut, die Reise ist nicht ohne Risiko»

Kurz nach 8 Uhr am Donnerstagmorgen hatte Cassis bereits ein Foto getwittert, das seine Ankunft mit dem Zug in Kiew zeigt, und dazu geschrieben: «Zurück in der Ukraine, ein Jahr nach meinem letzten Besuch.» Er wolle sich vor Ort ein Bild der Kriegssituation machen, der humanitären Lage und der Vorbereitungsarbeiten für den Wiederaufbau.

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Nach seiner Ankunft reiste der Bundespräsident erst in die ukrainische Gemeinde Fedorivka. Dort besuchte er eine Familie, die ein Holzhaus von Martin Huber (66) erhalten hatte. Der Appenzeller Unternehmer hat das Haus in Savognin GR entwickelt und lässt es in seiner Fabrik in der ukrainischen Stadt Winnyzja herstellen. Bisher hat er sieben Häuser an Familien ausgeliefert.

Cassis sei um 11 Uhr Ortszeit eingetroffen, begleitet von bewaffneten Soldaten, erzählt Huber am Telefon. Er habe sich mit der Familie getroffen, die eben in ein neues Holzhaus eingezogen sei. Das Treffen sei «sehr herzlich» gewesen, sagt Huber. Der Aussenminister sprach auch mit Bürgermeisterin Tetiana Svyrydenko. Sie teilt die Unterkünfte den bedürftigen Familien zu.

«Der Bundespräsident war begeistert von unserem Projekt», sagt Huber, der das Projekt bisher ohne Hilfe des Bundes oder der Glückskette, mit Hilfe von Spenden finanziert hat. «Der Bundesrat hat mir gesagt, das Geld sei kein Problem.»

Bis zu Weihnachten will Huber zwanzig Häuser fabrizieren. Bewohnen sollen sie Familien, deren Häuser russische Soldaten zerstört haben.

Auch Parlamentarier dabei

Mit Cassis sind Parlamentarierinnen und Parlamentarier in die Ukraine gereist: Zur Delegation gehören Mitte-Nationalrätin Marianne Binder (64) und der Glarner Ständerat Mathias Zopfi (38, Grüne). Mit dabei ist zudem Deza-Direktorin Patricia Danzi (53) und Dominique Paravicini (55), Delegierter des Bundesrats für Handelsverträge.

Cassis will auf seiner kurzen Reise die Gespräche der Ukraine Recovery Conference weiterführen, die im Juli in Lugano TI stattfand. Der Bundespräsident soll dabei über die humanitäre Hilfe der Schweiz in der Ukraine und den Wiederaufbau des zerstörten Landes reden.

Steinmeier sagte Besuch ab – aus Sicherheitsgründen

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (66) hat seinen geplanten Besuch in Kiew hingegen abgesagt, berichtet «Bild». Der Besuch am Donnerstag sei eigentlich seit Wochen vereinbart gewesen.

Laut «Bild» hat Steinmeier die Reise aus «Sicherheitsgründen» abgesagt. Ein ukrainischer Regierungsbeamter sagt zu der Zeitung: «Während der Bundespräsident seinen Besuch absagt, gibt es viele internationale Diplomaten und Gäste, die gerade jetzt in der Hauptstadt Präsenz zeigen wollen.»

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