Alice Weidel (46) und ihre AfD gehören zu den grossen Gewinnern der deutschen Wahlen. Auf 20,8 Prozent schaffte es die Partei, an deren Spitze die Frau mit starkem Schweiz-Bezug steht: Weidels Partnerin und die gemeinsamen Kinder leben bekanntlich in Einsiedeln SZ.
Zum Erfolg beigetragen haben könnte auch eine satte Spende: 2,35 Millionen Euro erhielt die AfD für eine Werbekampagne zugesteckt. Auch hier führen die Spuren in die Schweiz: Der Millionenbetrag soll nämlich von Immobilien-Milliardär Henning Conle (81) stammen. Der gebürtige Deutsche hat Wohnsitze in Zürich und London.
Brisant: Laut Recherchen des «Spiegel» und des «Standard» soll der AfD das Geld über einen Strohmann in Österreich zugespielt worden sein. Damit könnten die Partei und der Milliardär gegen deutsche Gesetze zu Parteispenden verstossen haben.
Kennen sich der Milliardär und die Kanzlerkandidatin?
Stimmen die Vorwürfe? Kennen sich Conle und Weidel etwa von Treffen in der Schweiz? Weidel gab in den vergangenen Tagen unzählige Interviews. Doch angesprochen auf die Spende, gab sie wenig preis. So wich sie im Gespräch mit Pro Sieben zuerst aus: «Ich hatte mich auf ein Interview mit Sachfragen gefreut.» Der österreichische Spender habe ihnen versichert, dass das Geld aus seinem Vermögen stamme. Es lägen keine Erkenntnisse vor, «warum da irgendwie etwas schief gelaufen sein sollte». Auf die Frage, ob sie Conle kenne, wollte sie nicht antworten.
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Am Montag war die Spende nochmals Thema beim AfD-Auftritt in der deutschen Bundespressekonferenz. Auch dort wich Weidel der Frage aus, ob sie Conle kenne.
Bereits 2017 hatte Weidel Geld von Conle erhalten, auf verschlungenen Wegen. Es waren damals 150'000 Franken, für die die AfD teuer bezahlen musste. Die Bundestagsverwaltung auferlegte der Partei wegen der illegalen Spende eine Busse von fast 400'000 Euro. Auch jetzt laufen Ermittlungen, in Deutschland und in Österreich.