Revivals und Fortsetzungen dominieren die aktuelle Film- und TV-Welt. Auch SRF mischt munter mit und lässt Beni Thurnheer gestern zur besten Sendezeit noch einmal zum «Benissimo»-Hörer greifen. Diesen Retro-Trend allerdings als Flucht vor der freudlosen Gegenwart zu sehen, wird ihm nicht gerecht. Eher zeigt er die Verunsicherung der Branche. Wenn neue Produktionen immer wieder floppen, wählt man mit dem Griff auf Bewährtes gerne den sicheren Hafen.
Die singuläre Neuauflage von «Benissimo» dreht das Rad der Zeit natürlich keinen Millimeter zurück ins Quotenparadies. Das oft besungene «Lagerfeuer der Nation», der gemeinsame Fernsehtermin mit der ganzen Familie, hat sich längst in einzelne Glutnester zerschlagen, auch durch den zunehmenden Einfluss der Streamingdienste.
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Versteckte Liebeserklärung
Die «Benissimo»-Ausgabe 2022 ist höchstens, aber immerhin dies: ein kleines, einmalig entzündetes Licht zur Erwärmung unserer Gemüter. Und die versteckte Liebeserklärung an einen Mann, der bisher nie wirklich einen gebührenden Abschied vom Bildschirm erhielt, obschon er als «Beni National» längst zum Schweizer Kulturgut gehört.
Ein abendfüllendes Denkmal für die zum Land passende Grösse. Und im Gegensatz zu anderen Showfiguren weiss Beni um seine Endlichkeit. «Mich gibt es heute das letzte Mal, versprochen», scherzt er schon vorgängig auf Instagram.