Gleich zwei «Tatorte» gibts diesmal zu besprechen – den Saarbrückener vom Ostermontag, der in den meisten Mediatheken noch vorhanden ist, und den Odenthal-«Tatort», der heute Abend läuft. Tipp: Falls Sie ihn noch nicht gesehen haben, nehmen Sie sich den Saarbrückener noch vor. Das neue Duo – es ist der zweite Fall für die Kindheitsfreunde Leo Hölzer und Adam Schürk – hats mir jedenfalls angetan, auch wenn sie den einen der zwei verboten hübschen Kommissare inzwischen ungünstig blondiert haben.
So sieht ein gutes Drehbuch aus …
Aber so muss «Tatort» sein: dicht geschrieben, wunderschön umgesetzt, mit einigen verqueren Charakteren und keiner langweiligen Sekunde. Da gibts keine einzige überlange Kameraeinstellung, keine bedeutungsschwangere Gesprächspause, bei der sich, wie so oft im «Tatort», der Eindruck einstellt, es ginge darum, mit Ach und Krach auf die Länge von eineinhalb Stunden zu kommen. Dass zum Schluss etwas viele Psychopathen aufeinandertreffen – und dass «... ist halt ein Psychopath» als Motiv ungefähr so kreativ ist wie « ... ist halt einfach böse/irr» –, stört angesichts des rasanten Plots und der packenden Hintergrundgeschichte kaum.
… und so nicht
Anders siehts im Odenthal-Krimi aus. Auch dort gehts um das Psychogramm eines Irren – eines Narzissten, wie uns sehr bald erklärt wird. Nur ist dort schon von Anfang an klar, wer der Bösewicht ist – und sooo interessant ist der dann auch wieder nicht.
«Tatort»: «Der Herr des Waldes», SRF Mediathek, Wertung: 5 von 5
«Tatort»: «Der böse König», SRF 1, 20.05 Uhr, Wertung: 2,5 von 5