Es gibt so paar Teams, da seufzt man, bevor der «Tatort» überhaupt beginnt. Die Schweiz in der Luzerner Ausführung war lange so eins – und die Schwarzwälder, Franziska Tobler (Eva Löbau) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner). Letzterer weist nur schon in der Namensgebung auf die Art der Folgen hin: Friedlich oder zumindest sehr, sehr ruhig und ziemlich schwer und statisch geht es in den Schwarzwälder Folgen zumeist zu und her.
Das ist in dieser Folge, der letzten vor der langen «Tatort»-Sommerpause, nicht anders. Eine Psychologin liegt erdrosselt in einem Auto. Sie war Betreuerin in einer psychiatrischen Klinik, in der Straftäter mit psychischen Störungen eingesperrt sind. Im Auto finden sich DNA-Spuren des dortigen Insassen Hansi Prager (Rüdiger Klink), der gegenüber seiner Frau wiederholt gewalttätig wurde. Die Psychologin hatte sich für seine Freilassung eingesetzt. Die naheliegende Vermutung: Der immer wieder aggressiv reagierende Mann hat bei einem nicht bewilligten, heimlichen Ausflug die Kontrolle über sich verloren und die Frau erwürgt.
Ein langer Weg zur Wende
Man sieht sich dann so als Zuschauer das Milieu der Psychologin an, das Milieu der Frau des Straftäters, bekommt Einblick in den geistigen Zustand einiger Insassen und Ärzte – samt grossem Auftritt eines drachenartigen Riesen-Warans – und schaut Berg beim Dachdecken zu – bis irgendwann, ziemlich gemächlich dann mal klar wird, dass vielleicht auch in der Klinik nicht ganz alles sauber zu- und hergehen könnte. Bis dahin ist es aber ein langer, sehr gemächlicher Weg.
«Tatort»: «Letzter Ausflug Schauinsland», Montag, 20. Mai, 20.05 Uhr SRF 1
Wertung: Zweieinhalb von fünf