Ab kommenden Montag führt «G&G»-Moderatorin Tanya König (35) durch das neue Wirtschaftsmagazin «Next In Business» – auf dem SRF-Konkurrenzsender Sat.1. Sven Epiney (50) war in der ersten Folge der Pro7-Rateshow «Masked Singer Switzerland» Teil des Rateteams. In der gleichen Sendung stand «Meteo»-Moderatorin Sandra Boner (47) verkleidet als Tannenzapfen auf der Bühne.
Das sind alles Beispiele dafür, wie SRF-Moderatoren den gebührenfinanzierten Sendern fremdgehen und sich bei der privaten Konkurrenz austoben. Vor einigen Jahren wäre das noch undenkbar gewesen.
Auf Nachfrage von Blick nimmt das SRF keine Stellung zu den einzelnen Fällen. Daniel Knoll, Stabsleiter Direktion, erklärt jedoch allgemein: «Grundsätzlich dürfen Mitarbeitende von SRF externen Nebenbeschäftigungen und ausserberuflichen Tätigkeiten nachgehen, solange diese nicht den Interessen von SRF als öffentlichem Medienhaus zuwiderlaufen beziehungsweise sich nicht negativ auf die Tätigkeit bei SRF auswirken.»
Strengere Regeln für Newsmoderatoren
Nicht für alle SRF-Aushängeschilder sind die Richtlinien gleich scharf. «Für Moderationspersonen im Informationsbereich gelten beispielsweise strengere Regelungen als für solche aus Sport, Unterhaltung oder Kultur.» Das hänge damit zusammen, dass keine Zweifel an der Unabhängigkeit von SRF und den Moderatoren entstehen dürfen.
Mehr zum SRF
Nach ihrem Auftritt bei «Masked Singer Switzerland» sprach Blick Sandra Boner auf ihre Zusammenarbeit mit dem Privatsender an. Sie betonte damals: «Das war kein Problem.»
Chefs müssen entscheiden
Deutlich verbreiteter als Auftritte bei Konkurrenzsendern sind am Leutschenbach Eventmoderationen – für die sich die SRF-Stars oft sehr gut entlöhnen lassen. Für solche Aufträge gibt es klare Regeln. Daniel Knoll erklärte: Eine Nebenbeschäftigung muss der Regelung in den publizistischen Leitlinien von SRF entsprechen. Daher müssen bei SRF alle Nebenbeschäftigungen bei der vorgesetzten Person mindestens angemeldet werden, teilweise sind sie bewilligungspflichtig.» Sprich: keine Aufträge ohne Rücksprache mit den Chefs.