Die Fronten in der Corona-Diskussion verhärten sich immer weiter. Das bekommt auch SRF-Moderator Sandro Brotz (51) am eigenen Leib zu spüren. Nach der «Arena»-Sendung vom vergangenen Freitag, an der am «runden Tisch» über die Debattenkultur in der Corona-Pandemie gesprochen wurde, musste der TV-Mann nun gegen Drohungen rechtlich vorgehen.
In einem Statement auf Instagram bedankt er sich für die vielen Rückmeldungen zur letzten Ausgabe der Politsendung und fügt an: «abgesehen von den Drohungen (die übrigens von mir konsequent zur Anzeige gebracht werden).»
Nicht die erste Drohung
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Brotz im Laufe seiner SRF-Karriere mit dieser Thematik konfrontiert sieht. Bereits 2016, als er noch durch die «Rundschau» führte, sprach er davon, Drohungen gegen «Leib und Leben» zu erhalten. Nachdem er den Absender konfrontiert hatte, habe sich dieser aber entschuldigt. Durch die Debattenkultur in den sozialen Netzwerken und vor allem auch die erhitzen Gemüter durch die Corona-Pandemie spitzt sich die Situation nun zu.
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Im Blick-Interview verriet er vor einem Monat: «Wer eine kontroverse Sendung moderiert, steht im Schaufenster. Dazu gehören leider auch Angriffe unter der Gürtellinie oder Anfeindungen. Ich persönlich kann damit umgehen, aber es hört dann auf, wenn mein Umfeld davon betroffen ist.» Darauf angesprochen, ob er diese schon an seinen Anwalt weitergegeben hat, hielt er sich damals bedeckt. «Wer die Grenzen überschreitet, muss damit rechnen, auch zur Rechenschaft gezogen zu werden. Hass ist keine Meinung. Nie.»
Austausch wird geschätzt
In seinem Instagram-Statement betont Brotz, dass er Kritik schätze und genau deshalb auch in den sozialen Medien präsent sei. Der Moderator und stellvertretende «Arena»-Chef stellt sich aber auch schützend vor sein Team: «Auf die Arbeit unserer Redaktion lasse ich nichts kommen. Die machen einen verdammt guten Job. Wir werden es nie allen recht machen können.» Das würden sie auch nicht wollen, jedoch sei es das Ziel des ganzen Teams, die Kritik einfliessen zu lassen. Denn Brotz findet, dass es die Debatte brauche – auch wenn es ermüdend sei.
Auf Nachfrage von Blick wollte sich Brotz nicht weiter dazu äussern. Darauf angesprochen, wie das SRF als Arbeitgeber mit der Thematik umgehe, heisst es, dass man intern aufgrund des mittlerweile raueren Umgangston, Unterstützungsangebote wie Kurse und Coachings anbieten. Die Pressestelle ergänzt: «SRF entscheidet jeweils situativ, welche Sicherheitsmassnahmen angemessen sind. Darüber hinaus bitten wir um Verständnis, dass wir uns zu dem Thema öffentlich nicht weiter äussern.»