Einmal in der Woche sprechen die SRF-Moderatoren Sandro Brotz (51), Barbara Lüthi (48) und Urs Gredig (51) auf den sozialen Medien in ihrem «Weekly Call» darüber, was in ihrem Arbeitsleben läuft. Am Montag meldete sich das Trio nach einer Sommerpause zurück. Frisch gebräunt sprachen sie über ihre Auszeit – und darüber, dass etwas das Entspannen trübte.
Der «Club»-Shitstorm, der über Brotz und Lüthi wegen der Gästeauswahl in einer Sendung über Corona hereinbrach, fiel nämlich genau in ihre Ferien. In der Sendung wurde mit Massnahmen-Kritiker diskutiert, danach wurde der Vorwurf laut, dass das SRF dabei in die «Corona-Schwurblerfalle» trat.
«Man sich nicht entziehen»
«Es tat gut, mal zwei Wochen weg zu sein von allem. Ich hab wirklich Abstand genommen und das ist wichtig», erzählt Lüthi nach ihrem Abstecher nach Sardinien. «Das hat mir extrem gutgetan – bis dann der Shitstorm losgegangen ist.» Die TV-Frau sage sich in den Ferien bewusst, dass sie das Handy aus der Hand legen muss. Nach den Reaktionen auf den «Club» sei das aber unmöglich gewesen: «Wenn man so extrem angegriffen wird, dann kann man sich nicht entziehen, ganz egal wie viel Luftlinie dazwischen liegt.» Es sei nicht einfach, wenn «es von null auf hundert so brutal auf einen reinprasselt»: «Man kann auch im sonnigen, schönen Italien sein, es holt einem trotzdem ein.»
Für Brotz gehören solche Momente in der heutigen Zeit zu dem Beruf als TV-Moderator: «Fernsehen machen ist wie Fussball spielen. Da draussen gibt es noch ganz viele Trainer und Trainerinnen, die eine Meinung haben, wie die Aufstellung und Gästeliste aussehen sollte.»
Urs Gredig hat Verständnis
Urs Gredig war in die kontroverse «Club»-Sendung nicht involviert. Dennoch versteht er Lüthis Frust: «Es ist ja fast symptomatisch, dass es so gekommen ist. Ich erlebe es so, dass ich fast nicht mehr abstellen kann. Man ist immer dabei, man ist immer mit etwas konfrontiert. Das finde ich eher ein wenig mühsam.»
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In der Sendung diskutierten Brotz und Lüthi mit Michael Bubendorf vom Verband «Freunde der Verfassung» und der Primarlehrerin Prisca Würgler, die ihren Job verlor, weil sie keine Maske tragen wollte. Ihnen gegenüber sassen der Infektiologe Manuel Battegay (61) und der Berner Gesundheitsdirektor Pierre-Alain Schnegg (58).
Dass sie den Falschaussagen der Massnahmen-Kritiker zu wenig widersprochen haben sollen, wollten die Moderatoren danach nicht auf sich sitzen lassen. «Verschwörungstheorien oder abstrusen Behauptungen wird bei SRF keine Plattform gegeben. Dies haben wir in der gestrigen Sendung auch als Moderatorin und Moderator klargemacht», sagten Brotz und Lüthi in einem Statement. (klm)
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