Schon wieder ein «Tatort» aus der Reihe «Exzellent, möchte ich aber eigentlich lieber gar nicht sehen, bitte». Erinnern Sie sich an «Silence of the Lambs»? Was mir – nur so als Nebenbemerkung – die Autokorrektur jetzt ungefähr fünfmal als «Silence of the Lamas» umgeschrieben hat. Und das wäre auch ein Film, den ich eigentlich lieber gesehen hätte als einen über psychopathische Killer-Transvestiten.
Ein Junge wird entführt
Nun denn, um auf den «Tatort» zurückzukommen. Der ist im Ungefähren ähnlich wie «Das Schweigen der Lämmer», einfach mit den wie immer grandiosen Wiener Kommissaren Bibi und Eisner. Und, das ist das Schlimme, mit kleinen, entführten Jungen. Und mit Prostituierten. Und mit psychopathischen Killer-Transvestiten. Ich sag Ihnen nur: Falls Sie Mutter oder Vater sind und einen Buben haben – schauen Sie sich das Ganze nicht an. Häkeln Sie stattdessen Topflappen oder putzen Sie das Klo. Auch für Grosseltern, Onkel, Tanten und Paten ist die Folge nur bedingt zu empfehlen. Ansonsten werden Sie für die nächsten paar Wochen genauso an Schlaflosigkeit leiden, wie das «die Bibi» in dieser Folge tut.
Bitte lange nichts mehr mit Kindern!
Ich wünsche mir jedenfalls für die nächsten «Tatort»-Folgen wahlweise irgendwas mit künstlicher Intelligenz, realitätsfernen Schurken, schnieken bösen Supermodels oder irgendwelchen grossindustriellen Wirtschaftsverbrechern. Einfach mit möglichst wenig Bezugspunkt zur Realität, bitte. Und bitte einfach mal keine misshandelten Kinder oder sonst wie vom Leben gebeutelten ärmsten Schlucker. Einfach ein bisschen spannende Unterhaltung reicht. Danke.
«Tatort»: «Die Amme», SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: Vier von fünf