Professor Boerne wacht verprügelt in einem Bowling-Center auf und trägt erst noch ein schreiend buntes Hawaiihemd. Es stimmt von der ersten Szene an so einiges nicht im Münsteraner «Tatort»-Kosmos. Thiel hat plötzlich einen unsteten Begleiter in Form eines seltsamen Hundes. Und zwei sich puppenartig-mysteriös bewegende Kollegen vom Verfassungsschutz mit langen Nasen und seltsamen Frisuren machen sowohl Thiel als auch Boerne das Leben schwer, indem sie die beiden in unangenehmster Weise festnageln und stundenlang verhören.
Alle sind irgendwie irr …
Bald wird klar: Es geht irgendwie um Ausserirdische. Respektive um Menschen, die daran glauben, dass reptilienartige Ausserirdische, die es schaffen, sich als Menschen zu verkleiden, die Macht über uns übernommen haben. Nun gibt es ja tatsächlich Menschen, die an so etwas glauben, die etwa ihren Geist von den selbst publizierten Verschwörungstheorie-Büchern des Ex-Fussballers, Ex-Sportkommentators und selbsternannten Sohn Gottes David Icke verwirren liessen. Damit hätte man recht viel machen können.
… und die «Tatort»-Verantwortlichen auch
Das verantwortliche «Tatort»-Team macht denn auch viel. Viel falsch. Es gibt nie einen Ansatzpunkt dafür, weshalb die Verfassungsschutz-Kollegen so seltsam sind oder was es nun genau mit dem Hund auf sich hat. Nun sollen ja gut gemachte Rätsel durchaus ihre Berechtigung im TV haben. Sie müssen auch nicht immer restlos aufgeklärt werden. Aber so bleibt durchaus das Gefühl zurück, von der Folge veräppelt worden zu sein. Klamauk einzig um des Klamauks willen. Und man denkt: Wie doof.
«Tatort»: «Propheteus», SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: Zweieinhalb von fünf
