Krimikolumne
Eine zu viel

Ein junger Polizeihauptkommissar liegt tot im Wald. Zuvor legte er eine nach der anderen flach – musste er deshalb sterben? Faber und Bönisch ermitteln in Dortmund.
Publiziert: 28.11.2021 um 18:15 Uhr
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Tatort im Park: Ein Polizist wurde getötet – die Kommissare Peter Faber (Jörg Hartmann), Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), Martina Bönisch (Anna Schudt) und Jan Pawlak (Rick Okon, v.l.) schauen sich um.
Foto: WDR/Zeitsprung pictures/Thomas K
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Silvia TschuiGesellschafts-Redaktorin

Das Gruseligste am heutigen «Tatort» ist eigentlich, dass es die sogenannte «Pick-up»-Szene tatsächlich gibt. Es handelt sich dabei um Männer, denen es darum geht, mittels diverser, in teilweise dubiosen Seminaren vermittelter Techniken so viele Frauen wie möglich flachzulegen, um sich danach nie mehr zu melden. Dem zugrunde liegt ein dubioses Gefühl des Zu-kurz-gekommen-Seins, für das man sich an Frauen irgendwie rächen muss, indem man sie als nichts Besseres denn als Sexpuppe benutzt.

Ein junger Jogger wird überfahren – und viele haben ein Mordmotiv

Einer, der in dieser Szene unterwegs war und seine Eroberungen auch noch ohne deren Wissen gefilmt hat, ist der 28-jährige Polizeihauptkommissar Nicolas Schlüter. Das müssen Faber und Bönisch aber erst mal rausfinden, vorerst liegt er nämlich tot im Wald – beim Joggen auf seiner morgendlichen Route gezielt mit einem Auto überfahren, vorwärts und nochmals im Rückwärtsgang. War es eine der vielen enttäuschten Liebschaften? Oder gar seine junge Frau, die in wenigen Wochen das erste gemeinsame Kind mit dem, Pardon, Arschloch allererster Güte erwartet? Faber und Bönisch ermitteln in Polizeikreisen – und Bönisch trifft dabei auf eine Studienfreundin, die auch nicht ganz koscher zu sein scheint.

Diese Folge ist ein angenehm unprätentiöses «Whodunnit»

Diese Folge hat alles, was ein gelungener «Tatort» braucht: Ein immer mal wieder überraschendes Drehbuch, genug, aber nicht zu viele persönliche Verstrickungen der Kommissare und vor allem: keine verquasten philosophischen Dialoge wie bei der letzten Munot-Folge, sondern Handlung. Mehr will man von einem «Tatort» eigentlich gar nicht.
Danke hierfür.

«Tatort: «Masken», SRF1, 20.05 Uhr
Wertung: Vier von fünf

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