Eine gute Story ist Gold wert – das weiss jeder Filmproduzent und jeder Verleger. Und Luise Nathan (Jana McKinnon) hat in der heutigen Frankfurter Janneke-und-Brix-«Tatort»-Folge «Luna frisst oder stirbt» eine. Die 19-jährige Nachwuchsautorin hat soeben ein aufsehenerregendes Romandebüt veröffentlicht, in dem sie aufzeigt, dass benachteiligte Jugendliche in Deutschland keine Chance haben. In derselben Nacht stirbt sie, nach oder während einer Party. Zunächst sieht es nach Suizid aus, dem Druck nicht standgehalten oder ähnlich. Bald ist aber klar: Das Jungtalent wurde ermordet.
Ist der Roman der Grund für den Mord?
Janneke und Brix finden bald Hinweise darauf, dass Lösungsansätze in ihrem Roman stehen könnten – denn darin sind doch einige Parallelen zum Leben der Autorin zu finden. Auch der Verlagslektor macht einen eher nervösen Eindruck – und dem Besitzer ist klar: Wenn das Buch kein Erfolg wird, kann der Verlag dichtmachen.
Was wie wer wann – hä?
Es entspinnt sich eine interessante, manchmal aber auch leicht verwirrliche Erzählstruktur, in der Möglichkeiten, was wem wie das im Roman Beschriebene wirklich passiert sein könnte, in Rückblenden gezeigt werden. Da sich aber mit laufendem Ermittlungsstand ständig ändert, was tatsächlich im Buch wahr sein könnte, ändern sich diese Perspektiven immer wieder – was beim Zuschauer doch zwei, drei Mal zu einem grösseren «Hä?»-Faktor führt, der sich nicht immer in «Ah, jä so!» auflöst.
Trotzdem: Alles in allem prima Unterhaltung für den Sonntagabend, insbesondere auch für die, die sich nicht ständig übles Blutvergiessen zu Gemüte führen wollen – denn allzu krasse Gewaltszenen gibts zum Glück nur spärlich.