Mona Vetsch (46) zeigte schon oft ihre Vielseitigkeit – auf der Geissalp, im Brockenhaus oder beim Tierarzt. Doch am Herd war sie bisher kein Star. «Punkto Kochen habe ich leider weder Talent noch Ambitionen», sagt sie mit einer Miene, als ob sie Tabasco geschluckt hätte. Sie esse zwar gern. «Aber am liebsten, wenn jemand anderes für mich kocht.»
Jetzt wurde die Moderatorin für ihre heutige Sendung «Mona mittendrin» (SRF 1, 21 Uhr) zu Spitzenköchin Tanja Grandits (51) in die Schnupperlehre geschickt. Ist bei Vetsch wirklich Hopfen und Malz verloren?
Gaumenkünstlerin Grandits, die in Basel das Restaurant Stucki führt, nahm Kochmuffel Vetsch unter ihre Fittiche. Sie war zweimal «Köchin des Jahres» und ist mit zwei Michelin-Sternen und 19 Gault-Millau-Punkten dekoriert. Das Besondere: Sie kocht monochrom. Neun Gänge und jeder Gang hat nur eine Farbe – zum Beispiel gelb.
Zeit ist die wichtigste Zutat
Doch Mona Vetsch sah zunächst nur rot. «Wenn man mich gefragt hat, vor welchem Thema ich bei ‹Mona mittendrin› am meisten Respekt hätte, war meine Antwort immer: ‹Lieber nochmals in der Winter-RS drei Nächte draussen übernachten – samt Sturmgewehr im Schlafsack – als kochen zu müssen!›», sagt sie lachend. Doch dann lernte sie bei Tanja Grandits die feine Klinge, zum Beispiel: Zeit ist die wichtigste Zutat! Sie kocht ihre Fleischsauce drei Tage lang ein – sie nennt sie auch «Braunes Gold».
Käsespätzli für die Spitzenköchin
Beeindruckt war Vetsch, wie die Küchenzauberin «auch im grössten Trubel die Ruhe selbst» blieb. «Ihre Freundlichkeit ist echt, nicht bloss die Maske der Profi-Gastgeberin. Der Umgangston in Profi-Küchen ist ja sonst oft rau.» Tanja Grandits widme simplem Mais gleich viel liebevolle Aufmerksamkeit wie dem 4000-Franken-Trüffel. «Das hat meine Dekadenz-Vorurteile gegenüber der Sterne-Küche entkräftet. Sie liebt, was sie tut.»
Die Challenge: Am letzten Tag musste Vetsch für das ganze Team, also für 25 Menschen, das Mittagessen kochen. «Davor habe ich drei Tage gebibbert. Ich verrate nicht, wie es herausgekommen ist. Nur so viel: Tanja würde mich wohl eher für den Service einstellen als für die Küche.»
Na ja. So schlimm wars doch nicht. Mona tischte Käsespätzli und selbst gemachtes Apfelmus auf. Und bekam prompt Lob von Grandits und Co. «Fein! Du hast super gearbeitet», hiess es im Chor. Das wäre schon mal der erste Stern für Mona Vetsch.