Eigentlich läuft für Nemo momentan alles rund: Das Bieler Gesangstalent führt mit seinem ESC-Beitrag «The Code» die Wettquoten an und hat damit gute Chancen auf einen Sieg am Eurovision Song Contest in Malmö (Schweden). Trotzdem gibt es auch Momente, die Nemo nachdenklich stimmen. Die nonbinäre Person hat mit Hasskommentaren zu kämpfen. «Heute geht es mir nicht gut. Es ist nicht immer leicht, stark zu bleiben und über transphobische und andere hässliche Kommentare hinwegzusehen», schrieb Nemo am Dienstag auf Instagram. Die Schweizer ESC-Hoffnung bleibt aber guter Dinge.
«Mega wichtig für mich sind die Leute, die unabhängig von diesem Rummel, einfach für mich da sind», sagt Nemo im Gespräch mit Blick. Wichtig sei auch zu sehen, dass solche Kommentare nur «ein kleiner Teil des Ganzen sind. Man fokussiert sich aber schnell darauf.» Am Ende habe Nemo aber bemerkt, dass «dieses Thema viel weniger mit mir zu tun hat, als mit den Leuten, die solche Dinge überhaupt schreiben.» Diesen Umstand versucht der ESC-Act nicht nur zu verstehen, sondern auch zu fühlen. «Und das ist halt Arbeit und klappt nicht von einem Tag auf den anderen. Das Bewusstsein ist aber mega wichtig.»
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Nemo schätzt den Austausch mit Fans, ob online oder persönlich
Im ESC-Song «The Code» thematisiert Nemo die Findung des eigenen Ichs und den Weg zur Non-Binarität. Den Austausch mit Fans zu haben, sei dem Bieler Gesangstalent für sein Seelenwohl wichtig. Die Community, die sich aufgebaut hat, schätzt Nemo. «Es gab so viele schöne Momente und Interaktionen. Mir wurden selbstgemachte Armbänder und gestrickte Plüschtiere gestrickt. Diese Personen haben sich für mich so viel Zeit genommen, das will ich auch auf eine Art zurückgeben.» Die Musikpersönlichkeit ist sich bewusst, dass «mein ESC-Song vielen Leuten etwas bedeutet. Dem möchte ich gerecht werden.»
«Ich habe ein gutes Gefühl»
Nemo hat noch rund eine Woche Zeit, bevor die definitive Reise nach Malmö beginnt. Am 29. Mai geht es dann erstmals auf die grosse ESC-Bühne in der Malmö Arena zur ersten Probe. «Ich habe ein gutes Gefühl», sagt Nemo. Die letzten Bühnenproben seien vorbei, das Bühnenbild nach Malmö verschickt. «Es wird eine intensive Zeit, aber ich freue mich. Meine Vorfreude ist riesig, und ich bin bereit.»
Das ESC-Halbfinale mit Nemo wird am 9. Mai um 21 Uhr auf SRF zwei ausgestrahlt. Das Finale läuft zwei Tage später zur selben Uhrzeit auf SRF 1.
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