Am Donnerstagabend gilt es definitiv ernst! Dann steht Nemo (24) im zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contest (21 Uhr, SRF zwei) auf der Bühne. Mit dem Lied «The Code» kämpft das Gesangstalent aus Biel BE um den Einzug ins grosse ESC-Finale vom Samstag (21 Uhr, SRF 1).
Die Tage zuvor sind für Nemo eine Herausforderung. Der Musikstar ist heiser und muss die Stimme für den grossen Auftritt schonen. Heisst: Die Sprechzeit beim Interview mit Blick wurde vorab auf zehn Minuten begrenzt. Fotos sind schweigend möglich. Nemo ist aber guter Dinge für den grossen Auftritt.
Blick: Nemo, wie geht es dir?
Nemo: Sehr gut, danke der Nachfrage! Ich bin aufgeregt, aber es ist eine positive Nervosität.
Du hast mit deiner Stimme zu kämpfen. Müssen wir Angst um deinen Auftritt haben?
Nein, keine Angst. Ich schone einfach meine Stimme und versuche so wenig wie möglich zu reden. Ich bin in den letzten Tagen ein bisschen heiser geworden, aber es ist alles auf Kurs. Das sagte auch ein lokaler Arzt zu mir.
Wie schwer fällt es dir, zu schweigen?
Ganz schweigen muss ich nicht. Ich kann beispielsweise etwas auf dem Handy tippen und jemandem zeigen. Es ist auf alle Fälle eine interessante Erfahrung: Ich überlege jetzt immer zweimal, ob das, was ich sagen will, wirklich so wichtig ist. Vielleicht ist das auch eine gute Übung für sonst.
Nemo wurde 1999 als Sohn eines Werbers und einer Journalistin in Biel geboren. Das Musiktalent beherrscht Geige, Klavier und Schlagzeug. 2015 trat Nemo in «Die grössten Schweizer Talente» auf. Mit der Single «Himalaya» gelang 2016 der Durchbruch, mit «Du» schaffte es Nemo ein Jahr später auf Platz 4 der Schweizer Singlecharts. Nemo lebt seit einigen Jahren in Berlin und outete sich im November 2023 als non-binär. Ende Februar 2024 wurde bekannt, dass Nemo die Schweiz am 68. Eurovision Song Contest in Malmö (Schweden) vertritt.
Nemo wurde 1999 als Sohn eines Werbers und einer Journalistin in Biel geboren. Das Musiktalent beherrscht Geige, Klavier und Schlagzeug. 2015 trat Nemo in «Die grössten Schweizer Talente» auf. Mit der Single «Himalaya» gelang 2016 der Durchbruch, mit «Du» schaffte es Nemo ein Jahr später auf Platz 4 der Schweizer Singlecharts. Nemo lebt seit einigen Jahren in Berlin und outete sich im November 2023 als non-binär. Ende Februar 2024 wurde bekannt, dass Nemo die Schweiz am 68. Eurovision Song Contest in Malmö (Schweden) vertritt.
In den Wettquoten bist du vom ersten Platz zurückgefallen. Dort liegt nun Kroatien. Wie wirkt sich das auf dich aus?
Ich will mich eigentlich so wenig wie möglich mit den Wettquoten auseinandersetzen, aber natürlich kriege ich es mit, weil ich immer wieder darauf angesprochen werde. Ich glaube, dass die Veränderung meiner Wettquotenposition für den Abend aber selbst keine Rolle spielt. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, weil die Leute nicht so hohe Erwartungen haben. Ich freue mich sehr auf den Auftritt, und ich weiss, dass das, was wir vorbereitet haben, mega toll, schön und speziell wird. Ich glaube, die Leute zu Hause werden es lieben.
Du standest für zwei Proben auf der grossen ESC-Bühne. Wie war das?
Sehr gut und sehr wichtig. Die Proben bisher waren ganz anders als schlussendlich auf der Bühne. Das Licht und die Atmosphäre sind anders. Es war ein ganz anderes Gefühl, in dieser grossen Halle auf meinem Requisit zu balancieren. Daran musste ich mich gewöhnen. Am Ende habe ich mich aber richtig wohlgefühlt, das ist wichtig, um emotional alles rauslassen zu können. Die Menschen werden meine Energie spüren. Das wird toll.
Online wurde oftmals dein Kostüm kritisiert. Was kannst du dazu sagen?
Ich versuche mich nicht gross damit zu befassen. Wir sind aber in der Mitte eines kreativen Prozesses und versuchen bis zum Schluss alles auf ein Level zu bringen, auf dem ich mich wohlfühle und auf dem es für mich passt. Da gibt es vielleicht auch noch die eine oder andere Überraschung.
Wir sind hier in deinem Hotel, in dem auch andere Acts untergebracht sind. Wie ist die Stimmung untereinander?
Hier im Hotel sind 17 Delegationen untergebracht, zehn Minuten von hier weitere zehn Länder. Manchmal kommt es mir vor wie in einer Sitcom. Jemand steigt aus dem Lift, dann kommt die nächste Person in die Szene rein, und alle haben andere Charaktere. Man sieht sich überall. Ob in der Lobby, beim Frühstück oder im Gang.
Fans vermuten eine Romanze zwischen dir und dem Litauer Silvester Belt. Was ist da dran?
(Lacht.) Auch damit versuche ich mich nicht zu sehr zu beschäftigen. Was ich sagen kann: Es ist eine sehr schöne Stimmung zwischen allen Acts in diesem Jahr. Ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können. Es gibt gegenseitige Unterstützung, echte Freundschaften und eine neue Familie, die entsteht.
Die nächsten Tage werden dein Leben für immer prägen. Wie schaust du darauf?
Jetzt geht alles um Fokus und um die Konzentration darauf, was wichtig ist. Am Schluss sind es drei Minuten auf einer Bühne, die entscheidend sind. Und dafür will ich mich mental gut fühlen. Da gehört auch viel Ruhe und Zeit für mich dazu. Und dann gibt es hoffentlich eine grosse Party nach dem Finale!
Blick tickert sowohl das Halbfinale am Donnerstagabend als auch das Finale am Samstagabend live auf Blick.ch. Auf Instagram und Tiktok sind Sie mit unseren Reportern vor Ort immer mit dabei.