ESC-Doppelsiegerin Loreen (40) über kaputte Trophäen, machtvolle Kunst und den Schweizer Triumph
«Nemo ist wahnsinnig authentisch»

Loreen hat schon einige Ausgaben des Eurovision Song Contest miterlebt. Sie war es auch, die Nemo die Siegestrophäe in Malmö übergeben hat. An diesen Moment erinnert sie sich gern.
Publiziert: 11.06.2024 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2024 um 17:54 Uhr
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Loreen hat zwei mal den Eurovision Song Contest gewonnen.
Foto: IMAGO/TT
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Michel ImhofTeamlead People

Fast genau einen Monat ist es her, seitdem die schwedische ESC-Doppelsiegerin Loreen (40) die Eurovision-Siegertrophäe an das Schweizer Gesangstalent Nemo (24) überreichte. «Ich wollte sie gar nicht hergeben», spasst sie im Gespräch mit Blick. «Nein, nein. Ich habe natürlich meine eigenen.»

Für Loreen war es ein aussergewöhnlicher ESC. Sie stand selbst im Finale auf der Bühne und interpretierte ein Medley ihres Siegertitels «Tattoo» von 2023 und ihrer neuen Single «Forever». Nemo die Trophäe zu übergeben, sei ein schöner Abschluss gewesen. «Nemo ist wahnsinnig authentisch und strahlt pure Energie aus, das habe ich früh, auch schon in Interviews bemerkt», sagt die Schwedin. «Deshalb war es für mich schön zu sehen, wie Nemos Auftritt und Kunst honoriert wurden.»

«Musik ist grösser als Politik»

Bemerkenswert: Sowohl die Trophäe der Dänin Emmelie de Forest (31), die Loreen beim ESC 2013 in Malmö übergeben hatte, und auch jene von Nemo 2024 sind in zwei Teile zerbrochen. «Ich sage schon lange, die sollen diese Trophäe aus anderem Material als Glas machen. Silber, Kupfer oder Holz? Aber auf mich hört ja keiner», meint sie mit einem Lachen. «Immerhin sind meine noch ganz.» Loreen gewann 2012 mit dem Titel «Euphoria», 2023 nahm sie den Sieg mit «Tattoo» nach Schweden. Damit ist sie die einzige Frau, die den ESC zweimal gewinnen konnte.

Auch an Loreen gingen die Diskussionen um die Teilnahme Israels in Malmö nicht vorbei. Für sie waren die Buh-Rufe gegen Eden Golan (20) fehl am Platz. «Eurovision sollte nicht aggressiv oder negativ sein, sondern konstruktiv und mit Liebe. Das ist der einzige Weg, um Probleme zu lösen», sagt sie dazu. Kriege könnten nicht mit anderen Kriegen bekämpft werden. «Und mit den Liedern haben Künstler am ESC Macht: Musik ist grösser als Politik. Sie kann Emotionen blitzschnell verändern. Das sollte im Fokus stehen.»

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Loreen wünscht sich eine grosse ESC-Party in der Schweiz

Das wünscht sich Loreen auch für die nächstjährige Ausgabe in der Schweiz. «2023 war der ESC in Liverpool eine riesige Party. Das wünsche ich mir auch für die Schweiz. Aber ihr wisst ohnehin, wie man feiert», sagt sie. Einen ersten Vorgeschmack erhält die Schwedin am 18. Juli 2024, dann tritt sie am Montreux Jazz Festival auf. Am 11. März 2025 folgt ihr Konzert im Rahmen ihrer Tournee im Zürcher X-Tra. Ob sie jemals wieder am ESC teilnimmt, weiss sie noch nicht. «Nach meinem ersten Sieg habe ich das ausgeschlossen, dann kam das richtige Lied. Also schaue ich, was die Zukunft für mich bereithält.»

Der Eurovision Song Contest hat einen besonderen Platz im Leben von Loreen. «Es ist eine Gemeinschaft voller Liebe. Ich denke wirklich, dass sie für mich wie eine Familie ist», so Loreen. «Das habe ich nirgendwo sonst so gespürt. Ich wurde aufgenommen, wie ich bin. Diese Liebe macht den ESC einzigartig.»

Loreen tritt am 18. Juli 2024 am Montreux Jazz Festival und am 11. März 2025 im Zürcher X-Tra auf. Tickets gibts bei Ticketcorner.  

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