Acht Vorentscheids-Beiträge mit helvetischer Beteiligung
Schweizer Musik soll Malta zum ESC-Glück verhelfen

Schweizer Musikschaffende prägen Maltas ESC-Vorentscheid. Bei einem Songwriting Camp in Valletta entstanden zahlreiche Beiträge. Die Entscheidung fällt in zwei Halbfinalen mit starker Schweizer Beteiligung.
Publiziert: 00:11 Uhr
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Die Musikerin Dana ist in der Schweiz als Solokünstlerin unterwegs. Als Komponistin hat sie zwei Lieder für den maltesischen ESC-Vorentscheid mitgeschrieben.
Foto: Laura Rubli

Auf einen Blick

  • Malta wählt ESC-Beitrag mit Schweizer Hilfe für Eurovision 2025 in Basel
  • Schweizer Komponisten schreiben Songs für maltesischen ESC-Vorentscheid
  • 138 Musikschaffende nahmen am Music Exchange Camp in Valletta teil
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Michel ImhofTeamlead People

Malta steckt gerade mitten in der Auswahl seines Beitrags für den Eurovision Song Contest 2025 in Basel. Am Dienstag fand das erste Halbfinale statt, am Donnerstagabend folgt das zweite. Dabei setzen die Malteser auch auf Schweizer Know-how. Acht der 24 Beiträge kommen aus Schweizer Federn.

Grund dahinter: Pele Loriano (56), musikalischer Leiter der Schweizer ESC-Delegation, wurde von den Maltesern angefragt, Schweizer Komponisten für ein maltesisches Songwritingcamp zusammenzustellen. Er selbst organisiert seit mehreren Jahren ein ähnliches Pendant in der Schweiz und wählte fünf Schweizer Musikschaffende aus, die letzten Sommer nach Valletta flogen.

Darunter unter anderem Sängerin Dana (27), die als Künstlerin hierzulande auch schon mit einer eigenen Tour unterwegs war und regelmässig auf Festivals spielt. Als Songwriterin im Hintergrund schrieb sie die Titel «Unheard» der Künstlerin Krista Šujak (17) und «Love Me Loud» von Kelsy Attard (18), die beide heute Donnerstag im zweiten Halbfinale stehen, mit. «Es war Arbeit am Ferienort, wunderschön. Und spannend! Am ersten Tag bekamen wir eine Einführung in die maltesische Musikwelt mit den verschiedenen traditionellen Instrumenten», erzählt Dana gegenüber Blick. 

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Schweiz macht ein ähnliches Songwritingcamp

Insgesamt 138 Musikschaffende nahmen vergangenen Sommer am «Music Exchange Camp» in der maltesischen Hauptstadt Valletta teil, 60 Songs wurden am Ende ausgewählt und bei den Verantwortlichen des dortigen ESC-Vorentscheids eingereicht. Jeden Tag wurde danach für einen anderen Act Musik geschrieben. «Mich beeindruckte es, wie viel Talent es in Malta gibt. Das Land hat ja nur etwas eine halbe Million Einwohner», so Dana.

Auch im Schweizer ESC-Songwritingcamp war Dana letztes Jahr involviert. Ob ihr Titel für die Schweiz ausgewählt wurde, wird sich Anfang März bei der Präsentation des Schweizer Beitrags klären.

Komponisten von «The Code» waren auch in Malta dabei

Das hat der in Zürich wohnhafte Musiker Argyle bereits hinter sich: Er war am Schweizer ESC-Beitrag «Watergun» von Remo Forrer (23) beteiligt. Nun drückt er im maltesischen ESC-Vorentscheid dem von ihm mitkomponierten Beitrag «Rubble & Stone» der Band The Alchemists die Daumen. «Dass so viele Musiker aus der Schweiz in Malta waren, hat sicher auch mit dem ESC-Sieg von Nemo (25) zu tun», sagt er. Selbst das Komponistenteam von Nemos Siegertitel «The Code» war vor Ort in Valletta und schrieb potenzielle ESC-Tracks für den Inselstaat.

Während er als Komponist wieder zum grössten Musikwettbewerb der Welt reisen könnte, sieht Argyle, der morgen Freitag mit «Playgrounds in Ruins» eine neue EP veröffentlicht, eine eigene Teilnahme skeptisch. «Es müsste alles passen. Aber ich bin sehr wählerisch, wenn es um meinen künstlerischen Weg geht», meint er.

Malta-Favorit auch aus Schweizer Feder

Grosser Fan-Favorit in Malta ist der Song «Kant» der Sängerin Miriana Conte (24). Sie besingt dabei ihre Leidenschaft zur Musik, «Kant» heisst auf Maltesisch so viel wie Singen. Dabei nutzt sie das Wortspiel «Serving Kant», das am Ende wie der Slang-Begriff «serving cunt» aus der queeren Szene klingt und auch ein eigentlich in der Familienshow des ESC verbotenes Fluchwort beinhaltet.

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Ob das Lied so am ESC erlaubt ist, weiss Mit-Komponist Benjamin Schmid (31) aus Zürich nicht. «Wir haben das nicht abgeklärt. Falls wir damit den Vorentscheid gewinnen, muss das aber drin bleiben», meint er. «Wenn wir diese Passage streichen, ist der ganze Wortwitz weg.» Kleines Schlupfloch: Das Wort ist ja eben auf Maltesisch und nicht auf Englisch.

Den Vorentscheid wird Schmid gemeinsam mit Dana und einer kleinen Schweizer Delegation in Valletta vor Ort verfolgen. Gut möglich, dass es am Ende ein helvetisches Fest auf dem Inselstaat gibt.

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