Berner Max Hubacher spielt im Flugzeug-Drama «Ramstein» mit
«Ich habe eine historische Fresse»

Ende Februar spielte Max Hubacher in der sechsteiligen ARD-Reihe «ZERV» einen Jungkommissar nach dem Fall der Berliner Mauer. Und schon bald ist der Berner in einer TV-Produktion zum Flugzeugunglück von Ramstein zu sehen. In Deutschland ist er seit längerem etabliert.
Publiziert: 05.03.2022 um 11:46 Uhr
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Max Hubacher im historischen SRF-Mehrteiler «Frieden» von 2020 über die Schweiz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Foto: SRF/Sava Hlavacek
Jean-Claude Galli

Er ist unser Mann in Deutschland: Seit vier Jahren pendelt Max Hubacher (29) zwischen Bern und Berlin und wird in unserem Nachbarland immer begehrter. Auffallend oft wirkt er bei historischen Stoffen mit, wie Ende Februar in der ARD-Krimiserie «ZERV», die in der Zeit nach dem Mauerfall spielt.

Nun folgt die TV-Produktion «Ramstein – Das durchstossene Herz» über das Flugschau-Unglück von 1988 mit 70 Toten und 1000 Verletzten. Sämtliche Szenen sind abgedreht, die Ausstrahlung folgt im Herbst. «Die Gegenwart beschäftigt mich zwar sehr. Aber es gibt in der Vergangenheit so ungemein viele spannende Geschichten, die ich kaum ausschlagen kann. Und jemand hat mir mal gesagt: ‹Irgendwie hast du eine historische Fresse›», erklärt Hubacher gegenüber Blick seinen Hang zur Vergangenheit, der sich auch in seinen Schweizer Arbeiten manifestiert.

«An Orte gehen, wo es wehtut»

Doch Zeit und Milieu sind ihm bei der Rollenwahl nicht das Wichtigste. «Wenn ein Mensch und nicht nur ein Klischee gezeigt wird, zieht mich das an. Dann gehe ich auch an Orte hin, wo es wehtut.» So habe er beispielsweise gerne Figuren, die als «Monster» eingeordnet werden. Dort schaue er extrem gern dahinter.

Doch es gibt auch Grenzen. «Ich habe kürzlich eine Biografie von Anders Breivik gelesen und gedacht: Nein, den möchte ich nicht spielen, dorthin möchte ich mich emotional nicht bewegen. Aber das hat auch damit zu tun, dass ich schon Massenmörder gespielt habe und weiss, was gefühlsmässig passieren kann.» So den deutschen Kriegsverbrecher Willi Herold (1925–1946) in «Der Hauptmann», eine weitere Darstellung in einem historischen Film – für die er 2018 den Bayerischen Filmpreis erhielt.


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