Schweizer Filmpreis
«Soul of a Beast» knackt Rekord mit acht Filmpreis-Nominationen

Das gab es noch nie: «The Soul of a Beast» von Lorenz Merz ist achtmal für den Schweizer Filmpreis 2022 nominiert. Wer sonst noch auf Quartz-Trophäen hoffen darf, wurde am Montagabend an den 57. Solothurner Filmtagen bekanntgegeben.
Publiziert: 25.01.2022 um 06:29 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 09:32 Uhr
Für einen Schweizer Filmpreis nominiert: "Soul of a Beast"-Hauptdarsteller Pablo Caprez nimmt es in der Kategorie Bester Darsteller mit den früheren Preisträgern Joel Basman und Sven Schelker auf.
Foto: URS FLUEELER

Am Locarno Film Festival 2021 war er für den Goldenen Leoparden nominiert und erhielt eine lobende Erwähnung, am Filmfestival Max Ophüls Preis 2022 steht er im Spielfilm-Wettbewerb - und nun geht das Werk von Lorenz Merz in acht Kategorien ins Rennen um einen Quartz, wie das Bundesamt für Kultur (BAK) an der diesjährigen «Nacht der Nominationen» verkündete.

«Soul of a Beast» ist in den Sparten Bester Spielfilm, Beste Darstellerin, Bester Darsteller, Beste Nebendarstellung, Beste Filmmusik, Beste Kamera, Beste Montage und Bester Ton nominiert.

Der Spielfilm, der somit schon lange vor seinem offiziellen Kinostart am 14. April für Furore sorgt, erzählt die Geschichte des Teenagervaters Gabriel (Pablo Caprez), der mit seinem Freund Joel und seiner Freundin Corey (Ella Rumpf) nachts in einen Zoo einbricht. Ein Erlebnis, das sein Leben grundlegend verändert.

Mit sechs Nominationen hat auch «La Mif» von Frédéric Baillif eine beachtliche Anzahl Filmpreise in Reichweite. Der Gewinner des Fokus Wettbewerb am Zurich Film Festival 2021 könnte ebenfalls zum besten Schweizer Spielfilm des Jahres gekürt werden. Ausserdem buhlt er um Trophäen in den Kategorien Bestes Drehbuch, Beste Darstellerin (Claudia Grob), Beste Nebendarstellerin (gleich zweifach mit Charlie Areddy und Anaïs Uldry) und Beste Montage.

Baillifs Sozialdrama spielt in einem Heim, in dem eine Gruppe von Mädchen aus zerrütteten Familienverhältnissen aufeinander trifft und eine neue Familie findet: «La Mif». Tatsächlich sind die Leiterinnen und Leiter so etwas wie ihre neuen Eltern. Dass die teils schwer traumatisierten Teenager Schutz und Geborgenheit finden, ist das höchste Credo der Direktorin Lora. Doch die Dramen nehmen ihren Lauf.

Für die Leistungen der Hauptdarstellenden werden die Spielfilme «Stürm: Bis wir tot sind oder frei» von Oliver Rihs sowie «Und morgen seid ihr tot» von Michael Steiner mit insgesamt drei Nominationen gewürdigt. Der zweifache Quartz-Gewinner Sven Schelker ("Und morgen seid ihr tot") und «Stürm»-Darsteller Joel Basman, der ebenfalls schon einen Schweizer Filmpreis im Regal stehen hat, konkurrieren «Soul of a Beast»-Schauspieler Pablo Caprez.

Marie Leuenberger, die Stürms Anwältin Barbara Hug verkörpert und ebenfalls schon zwei Schweizer Filmpreise gewonnen hat, ist mit Ella Rumpf ("Soul of a Beast") und Claudia Grob ("La Mif") als Beste Darstellerin nominiert. «Und morgen seid ihr tot» darf ausserdem in den Sparten Beste Filmmusik und Beste Kamera auf einen Quartz hoffen.

«Olga», die schweizerisch-französische Koproduktion von Elie Grappe, die als Schweizer Beitrag ins diesjährige Rennen um den Ausland-Oscar geschickt worden ist, es dann aber nicht in die engere Auswahl schaffte, darf mit zwei Nominationen erneut hoffen.

Die Geschichte um eine junge Turnerin, die sich einen Platz in der Schweizer Nationalmannschaft sichern will, während in der Ukraine der Maidan-Aufstand ausbricht und das Leben der gebürtigen Ukrainerin aus den Fugen bringt, ist in den Sparten Bester Spielfilm und Bestes Drehbuch im Rennen.

Im Weiteren haben sich «Wet Sand» von Elene Naveriani und «Azor» von Andreas Fontana (auch für Bestes Drehbuch, Beste Kamera und Bester Ton nominiert) für den Titel Bester Spielfilm qualifiziert.

In der Dokumentarfilmkategorie buhlen «Apenas el sol» von Arami Ullón, «Dida» von Nikola Ilić und Corina Schwingruber Ilić, «Les guérisseurs» von Marie-Eve Hildbrand, «Ostrov - Die verlorene Insel» von Laurent Stoop und Svetlana Rodina sowie «Réveil sur Mars» von Dea Gjionovci um einen Hauptpreis.

Der Schweizer Filmpreis wird seit 1998 vom BAK vergeben. Die diesjährige Preisverleihung findet am 25. März in Zürich statt. (sda)

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