Regisseurin Delphine Lehericey (44) kann sich freuen. Ihr Film «Le milieu de l'horizon» gewann als bester Spielfilm den Schweizer Filmpreis. Der Film gewinnt ausserdem in der Kategorie «Bestes Drehbuch».
Als beste Darstellerin gewann Miriam Stein (31) für ihre Rolle als Odile in «Moskau Einfach!». Der beste Darsteller ist Sven Schelker (30) in «Bruno Manser- Die Stimme des Regenwaldes».
Wegen der Coronaepidemie musste die eigentliche Preisverleihung abgesagt werden. Die Gewinner wurden nun lediglich Online kommuniziert. Überreicht sollen die Preise im August 2020 in Locarno werden.
«Platzspitzbaby» war nicht nominiert
«Le milieu de l'horizon» war in der Romandie erfolgreich, in der Deutschschweiz ging der Coming-of-Age-Film aber eher unter.
Weshalb aber waren «Platzspitzbaby» – mit weit über einer Viertelmillion Zuschauern der bisher mit Abstand erfolgreichste Film 2020 – und seine Stars wie Sarah Spale (39) und Luna Mwezi (12) nicht nominiert? Produzent Peter Reichenbach (65) hat im Vorfeld selber entschieden, seinen Film für 2020 nicht einzureichen. «Das Timing ergibt überhaupt keinen Sinn», sagt er.
«Platzspitzbaby» war bei Bekanntgabe der Nominationen an den Solothurn Filmtagen Ende Januar erst eine Woche im Kino und viele der abstimmungsberechtigten Akademie-Mitglieder hatten ihn noch gar nicht gesehen. «Es braucht dringend eine Reform und neue klare Regeln, wie etwa, dass ein Film bereits einen offiziellen Kinostart hinter sich haben muss, um überhaupt als qualifiziert zu gelten», so Reichenbach. Regeln, wie sie zum Beispiel die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat, welche die Oscars vergibt. Ob Reichenbach «Platzspitzbaby» für den Filmpreis 2021 nachträglich anmeldet, ist offen. Die Möglichkeit bestünde. Was noch lange nicht heisst, dass der Film und seine Protagonisten auch Preise bekommen hätten.
«Kritiker-Lieblinge» werden geadelt
In den letzten Jahren ist aufgefallen, dass die Akademie die eindeutige Tendenz hat, Kassenerfolge bewusst zu übergehen und vielmehr «Kritiker-Lieblinge» zu adeln. Besonders frappant war dieses Bild 2019: Während die Hits «Wolkenbruch» und «Zwingli» fast leer ausgingen, räumten die Nischenwerke «Chris the Swiss» und «Ceux qui travaillent» beide gleich mehrere Quartz-Trophäen ab. Zweitgenannter wurde gar zum besten Schweizer Spielfilm gekürt – gerade einmal 4700 Zuschauer hatten ein Kinoticket dafür gelöst. (klm/gau)
Bester Spielfilm
«Le milieu de l'horizon» von Delphine Lehericey
Bester Dokumentarfilm
«Immer und Ewig» von Fanny Bräuning
Bester Animationsfilm
«Average Happiness» von Maja Gehrig
Bestes Drehbuch
«Le milieu de l'horizon» von Joanne Giger
Beste Darstellerin
Miriam Stein (Odile) in «Moskau einfach!»
Bester Darsteller
Sven Schelker (Bruno Manser) in «Bruno Manser - Die Stimme des Regenwaldes»
Beste Nebendarstellerin / Bester Nebendarsteller
Cecilia Steiner (Hannah) in «Der Büezer»
Beste Filmmusik
«Immer und Ewig» von Olivia Pedroli
Beste Kamera
«O fim do Mundo» - Basil Da Cunha
Beste Montage
«Baghdad in My Shadow» - Jann Anderegg
Bester Abschlussfilm (zwei, weil gleiche Stimmenanzahl)
«Isola» von Aurelio Buchwalder (Zürcher Hochschule der Künste ZHdK)
«Still Working» von Julietta Korbel (ECAL École cantonale d'art de Lausanne)
Bester Spielfilm
«Le milieu de l'horizon» von Delphine Lehericey
Bester Dokumentarfilm
«Immer und Ewig» von Fanny Bräuning
Bester Animationsfilm
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«Le milieu de l'horizon» von Joanne Giger
Beste Darstellerin
Miriam Stein (Odile) in «Moskau einfach!»
Bester Darsteller
Sven Schelker (Bruno Manser) in «Bruno Manser - Die Stimme des Regenwaldes»
Beste Nebendarstellerin / Bester Nebendarsteller
Cecilia Steiner (Hannah) in «Der Büezer»
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«Still Working» von Julietta Korbel (ECAL École cantonale d'art de Lausanne)
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