Auf einen Blick
- Miss Schweiz-Organisation in Schwierigkeiten. Letzte Siegerin spricht über Erfahrungen
- Strafbefehl gegen Geschwister Meyer wird rechtskräftig, Imageschaden für Miss-Schweiz-Marke
- Jastina Doreen Riederer erhielt zeitweise nur 74 Franken Lohn pro Monat
Als sie am 10. März 2018 zur letzten Miss Schweiz gekürt wurde, ging für die damals 19-jährige Jastina Doreen Riederer (heute 26) ein «Kindheitstraum» in Erfüllung, wie sie sagte. Gross war ihre Hoffnung, dem verblassten Schönheitswettbewerb den Glanz zurückzugeben, der es bei uns die Jahre davor nicht mehr schaffte, sein Publikum in Bann zu ziehen. Bikinidurchgänge und banale Fragen wurden zum Quotenflop.
Und für Jastina Doreen Riederer wurden ihre Missen-Monate zur Katastrophe, zehn Monate nach dem Sieg wurden ihr Titel und Krone aberkannt. Sie sei nicht zuverlässig gewesen, so der damalige Vorwurf. Die ehemalige Schönheitskönigin wiederum machte öffentlich, sie sei innerhalb der Organisation gemobbt worden, habe seelische Grausamkeiten erlitten und sei stark unter Druck gewesen. Zudem habe sie zeitweise nur 74 Franken Lohn pro Monat erhalten.
Streit, Strafanzeige, Konkurs
Was genau war passiert? Im Februar 2017 erschienen plötzlich drei neue Gesichter im Scheinwerferlicht. Die Geschwister Andrea und Iwan Meyer sowie Angela Fuchs, alles ausgewiesene Geschäftsprofis. «Wir freuen uns, die Tradition der Wahl in einem neuen Format fortzuführen», verkündeten sie. Man wolle der verstaubten Wahl neuen Glanz einzuhauchen.
Doch dazu kam es nie. Schon wenige Tage nach der Wahl trat Angela Fuchs als CEO zurück. Als Miteigentümerin der Marke hat sie gegen die Meyer-Geschwister Ende 2020 Strafanzeige eingereicht, wie Blick-Recherchen ergaben. Die Anklagepunkte: Unbefugte Datenbeschaffung, Misswirtschaft, Nötigung und Urkundenfälschung sowie Bevorzugung eines Gläubigers. Kurz davor meldete die Miss-Schweiz-Organisation Konkurs an.
Und heute? Die ehemals beliebte, 42-jährige Institution ist ein Schatten ihrer selbst. Wo es einst um Schönheit ging, hat die Hässlichkeit übernommen. Das ehemalige Besitzer-Trio stritt sich diverse Male vor Gericht. Gemäss Blick-Recherchen sind zwei der Involvierten jetzt rechtskräftig schuldig: Andrea und Iwan Meyer. Beide unter anderem wegen mehrfacher Misswirtschaft und mehrfacher Urkundenfälschung. Bei Andrea Meyer kommt mehrfache ungetreue Geschäftsbesorgung hinzu, bei Iwan Meyer versuchte Nötigung. Beide sind im Strafregister eingetragen.
Schwere Zeit für die letzte Miss
Jastina Doreen Riederer ist heute hinter der Kamera in der Immobilienbranche tätig. Mit den Missständen ihrer Missen-Monate habe sie abgeschlossen. Dass nun auch der Strafbefehl gegen die Geschwister Meyer rechtskräftig wurde, bezeichnet sie als «grosse Erleichterung, dass die Wahrheit offen gelegt wird und es die Gerechtigkeit siegen wird». Dennoch findet sie es bedauerlich, wenn dies «im Zusammenhang mit einem so renommierten Wettbewerb wie der Miss Schweiz Wahl aufkommt».
Heute würde die letzte Schweizer Schönheitskönigin bei der Wahl wahrscheinlich nicht mehr mitmachen. «Es war insgesamt eine sehr schwere Zeit für mich», so Riederer, die ergänzt: «Dennoch bereue ich meine Teilnahme an der Miss Schweiz Wahl nicht, denn sie hat mir beruflich einige Türen geöffnet.»
Für die Meyers, welche die Miss-Schweiz-Markenrechte zurückgekauft haben, bedeutet dies einen enormen Imageschaden. Die offizielle Website miss.ch ist aktuell inaktiv. Anfragen von Blick blieben unbeantwortet. Für Angela Fuchs, die erfolgreich den Swiss Influencer Award ins Leben rief und dort fünf Jahre CEO war, bedeutet der rechtskräftige Strafbefehl gegen Andrea und Iwan Meyer: «Hätten sie als Verwaltungsrat verantwortungsvoll und rechtmässig gehandelt, wäre es nie zu einer Verurteilung gekommen. Somit kann ich mit diesem unschönen Teil der Miss Schweiz abschliessen.»
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