Xenia Tchoumi über Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in der Schweiz
«Ich fühlte mich diskriminiert»

Die Influencerin Xenia Tchoumi kam als 5-Jährige aus Russland in die Schweiz und wuchs in Lugano TI auf. Wie sie erzählt, habe sie hier in ihren jungen Jahren mehrmals Rassismus erlebt.
Publiziert: 21.08.2020 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2021 um 20:21 Uhr
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Xenia Tchoumi machte in der Schweiz diverse Rassismus-Erfahrungen.
Foto: Instagram

Die ehemalige Vize-Miss-Schweiz und Bloggerin Xenia Tchoumi (33) fühlte sich in der Schweiz diskriminiert. Als 5-Jährige kam sie gemeinsam mit ihren Eltern nach Lugano TI. Zuvor lebten sie in Russland.

Im SRF-Format «Helvetia» erzählt sie, dass sie als Kind manchmal ausgeschlossen worden sei.

«Meine dunkelhäutigen Freunde waren nicht willkommen»

In der Primarschule habe ein sehr beliebtes Mädchen nur Schweizer Kinder an ihre Geburtstagsfeier eingeladen. «Natürlich versteht man als 7-Jährige nicht, warum man nicht eingeladen wurde», sagt sie. «Gut möglich, dass ich mich beleidigt fühlte und unbewusst den Drang verspürte, mich zu beweisen.» Somit habe sie anschliessend gute Noten geschrieben und sei in der Schule sogar besser geworden als dieses beliebte Mädchen.

Auch als 12-Jährige habe sie eine Rassismus-Erfahrung machen müssen, die ihr eingefahren sei. Damals habe sie einen dunkelhäutigen Freund gehabt. Als sie ihn und ein paar andere Freunde einmal mit an ein Fest genommen habe, das die Mutter einer Freundin von ihr organisiert hatte, seien sie gebeten worden, das Fest zu verlassen. «Meine dunkelhäutigen Freunde waren nicht willkommen. Ich war empört, denn ich war mit allen befreundet gewesen – egal ob Schweizer oder Ausländer.»

«Die Schweiz hat mir eine Riesenchance gegeben»

Wie sie im Interview sagt, verstehe sie aber, warum es Rassismus in der Schweiz gebe. «Die Schweiz ist ein kleines Land, es muss sich verteidigen können, um die eigene Identität zu wahren. Wenn die Identität fragil ist, wird man auch stolzer.»

Das passiere auch mit den Ausländern. Sie selbst habe sehr viele Ausländer erlebt, die nach mehreren Jahren in der Schweiz zu Rassisten geworden seien. «Das ist für mich total absurd. Ich glaube, dass dies ein Problem des Egos ist.»

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Trotzdem sei sie der Schweiz sehr dankbar. «Die Schweiz hat mir eine Riesenchance gegeben – und gibt sie mir heute noch, obwohl ich in London lebe.» Sie zähle sogar Italienisch, eine der vier Landessprachen, zu ihrer Muttersprache. «Ich denke und träume sogar auf Italienisch», sagt Tchoumi. «Für mich ist die Schweiz ein magisches Land.» (frk)

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