Influencerin Xenia Tchoumi (32) zur Corona-Krise
«Meine Generation spürt das erste Mal eine Ohrfeige»

Xenia Tchoumi liefert zu der Corona-Krise ungewohnt ernste Töne. Die Influencerin beschreibt aus ihrer Sicht, wie schwer die Massnahmen auf den Schultern der Menschen lastet.
Publiziert: 17.04.2020 um 16:55 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2020 um 10:04 Uhr
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Xenia Tchoumi beschreibt die Corona-Krise aus ihrer Sicht.
Foto: Getty Images
Patricia Broder

Normalerweise steht Tessiner Model und Influencerin Xenia Tchoumi (32) im Blitzlicht-Gewitter und führt ein luxuriöses Leben. Die Corona-Krise zwingt aber auch sie dazu, kürzer zu treten und daheim zu bleiben. Zeit, welche die in London lebende Unternehmerin dazu nutzt, über die Krise und deren wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen nachzudenken. «Wer hätte gedacht, dass sich das Leben innerhalb weniger Wochen total verändern würde und sich wie ein öder, einsamer Sonntag anfühlt, der sich dummerweise ewig hinzieht», schreibt Xenia in der «NZZ».

Die ehemals zweitschönste Schweizerin nimmt dabei kein Blatt vor den Mund: «Meine Generation spürt das erste Mal eine Ohrfeige im Gesicht – sie schmerzt so richtig. Wir hatten bisher ein nahezu perfektes Leben, doch nun zerbröckelt und zerbröselt unser Lifestyle und nicht wenige kommen damit nicht zu Rande.»

«An uns ist es, heute das Richtige zu tun»

Manche würden nun dunkle Verschwörungstheorien vertreten, dass eine böse Organisation hinter dem Virus steckt, andere in Angst verharren oder leugnen, was geschehe. «Wir sollten unseren Geist zwingen zu akzeptieren, was nun mal geschieht», schreibt Xenia und mahnt vor den langfristigen sozialen und ökonomischen Folgen der Krise. Das Verhalten der Leute jetzt entscheide über unsere Zukunft. «An uns ist es, heute das Richtige zu tun – also das Social Distancing und die Selbstisolation zu praktizieren, um uns und andere zu schützen. An uns liegt es in Zukunft auch, unsere Ängste zu überwinden, unsere irrationalen Glaubenssätze und unsere Traumata aus der Corona-Zeit.»

Die liberale Demokratie erlaube es uns zu sagen, was wir denken, schreibt das in der ehemaligen Sowjetunion geborene Model weiter. «Und der Kapitalismus gestattet uns zu unternehmen, was immer wir wollen. Weil diese Errungenschaften auf dem Spiel stehen, trifft uns das Virus ins Innerste. Daran sollten wir denken.» Sie sei bereit, dafür einzustehen, schliesst Xenia ihre Gedanken ab.

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