Um Nemo war es lange ruhig. Der Popstar konnte sich mit dem im Jahr 2017 veröffentlichten Song «Du» einen Namen machen. Die Single konnte sich 33 Wochen in den Schweizer Charts halten und schaffte es bis auf Platz 4.
Im Jahr 2021 ist Nemo nach Berlin ausgewandert und hat das Singen auf Mundart vorerst einmal aufgegeben. Mittlerweile konzentriert Nemo sich auf die englischsprachige Musik.
«Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau»
In einem Gespräch mit der «SonntagsZeitung» spricht Nemo über die neue Single «This Body», die am 17. November veröffentlicht wird. Ausserdem geht es um die Erkenntnis, sich als non-binär zu identifizieren: «Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau.» Das Lied sei in einer Zeit entstanden, in der Nemo recht allein gewesen sei, weil sich der Popstar gegenüber anderen noch nicht öffnen könnte. Der Song habe aber auch eine hoffnungsvolle Note: «Ich habe grosses Glück mit den Menschen in meinem Umfeld. Sie haben es super liebevoll aufgenommen, als ich davon erzählt habe.»
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Im Interview betont Nemo zudem, das in Berlin als deutlich einfacher zu empfinden: «In der Schweiz sagen mir ständig Leute, wer ich bin.» In Berlin sei Nemo nicht mehr nur «der junge Mundartrapper». Die deutsche Hauptstadt eigne sich gut dazu, neue Leute kennenzulernen, so Nemo.
In Zukunft soll man ihn mit «they/them» ansprechen
Auch in einem Instagram-Beitrag kündigt Nemo die neue Single an und erklärt, dass dieser Song eine besondere Bedeutung habe, da Nemo in einer sehr schwierigen Zeit entstanden sei. «Als ich erwachsen wurde, begann ich zu spüren, dass etwas an mir anders war. Die Art und Weise, wie die meisten Menschen mich wahrnahmen, stimmte nicht mit meinem wahren Selbst überein», schreibt Nemo im Instagram-Post. Gespräche mit anderen nonbinären Menschen hätten viel Klarheit geschaffen, so Nemo weiter.
Zukünftig möchte Nemo mit den Pronomen «they/them» oder einfach mit dem Namen Nemo angesprochen werden, ohne explizite Pronomen, insbesondere auf Deutsch. Auf Instagram bittet Nemo um Akzeptanz: «Ich hoffe, ihr könnt mich so akzeptieren, wie ich mich selbst wahrnehme.»
Nun hofft Nemo, dass die Fans das Outing akzeptieren und genauso auch auf die englischsprachige Musik abfahren werden. Der Popstar findet, dass Mundart mehr einschränkt. Dennoch will Nemo der schweizerdeutschen Musik noch kein endgültiges Ende setzen: «Nemo auf Schweizerdeutsch ist wie ein Buch im Regal. Vielleicht hab ich mal Lust, es wieder zu öffnen.» (knh)