Im Zimmer des kleines Janis, der am heutigen 20. August vor zwei Jahren siebenjährig an den Folgen eines unbekannten Krebs-Tumors verstarb, steht alles immer noch am gleichen Platz. Der hellblaue Hase mit den Schlappohren und dem Lächeln, die Figürchen auf dem Tisch. Alles ist wie es war. Nur etwas hat sich verändert: der Schmerz seines liebenden Vaters Donghua Li (53). «Ich finde langsam aus dem schwarzen Loch», sagt er gegenüber Blick.
Das erste Jahr sei für ihn ein Albtraum gewesen. «Ich war gequält von den Fragen, weshalb mein Sohn so unerwartet sterben musste, konnte nicht glauben, dass er nie mehr nach Hause kommen wird und mir mit seinem Lachen so viel Freude bereitet.»
Sein Schmerz verwandelt sich in Dankbarkeit
Doch auch bei ihm heilt sein Glaube und die Zeit, die Wunden, Schmerz verwandelt sich in Dankbarkeit. «Ich durfte den besten Sohn sieben Jahre lang an meiner Seite haben, das erfüllt mich mit sehr viel Glück und Dank. Auch Lis Mutter, mit der Janis eine enge Beziehung pflegte, könne nun mit dem Schweizer Olympiasieger im Pauschenpferd von 1996 über den Kleinen sprechen. Was sie das erste Jahr nicht gekonnt habe.
Heute, an seinem Todestag, werde Li am Kinderzimmer in Adligenswil LU vorbei- oder sogar hereingehen und sich an den gemeinsamen Erinnerungen an seinen Sonnenschein mit einem Lächeln oder gar Lachen erinnern. «Das tut mir sehr gut», so Li, der ergänzt: «Janis hat es geliebt, mich lachen zu sehen. Das gibt auch seiner Seele Ruhe.»
Am heutigen Todestag von Janis, wird Donghua Li an dessen Grab weilen
Er werde auf sein Grab gehen, das nicht weit von seiner Eigentumswohnung entfernt liegt, so der Olympia-Sieger weiter, eine Kerze anzünden und Janis von Lis weiteren Plänen erzählen. «Ich möchte nächstes Jahr mein Golf-Handicap auf unter zehn bringen und das Matterhorn erklimmen. Für mich sind es grosse Schritte, immer mit dem kleinen Janis in meinem Herzen.»