SRF-Moderator Sandro Brotz über Hass in der Pandemie
«Mir will man die Fresse einschlagen»

SRF-Moderator Sandro Brotz geriet seit dem Beginn der Coronakrise mehrmals ins Fadenkreuz der Skeptiker. Im Interview mit seiner ehemaligen SRF-Kollegin Patrizia Laeri enthüllt er jetzt, wie weit der Hass im Netz gegen ihn manchmal reicht.
Publiziert: 13.11.2021 um 14:01 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2021 um 14:54 Uhr
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Moderator Sandro Brotz wird seit der Coronakrise vermehrt zum Opfer von Hass im Netz.
Foto: Screenshot SRF

«Corona hat eine Wutwelle mit sich gebracht», sagte SRF-Moderator Sandro Brotz (52) im August im Interview mit Blick. Welche Ausmasse diese Wut annehmen kann, enthüllt der TV-Mann nun im Gespräch mit Wirtschaftsjournalistin Patrizia Laeri (44) für ihr Portal «ElleXX».

In dem Format «Männerfragen» fragt Laeri dabei prominente Männer, «was sonst nur Frauen gefragt werden». So will die ehemalige SRF-Moderatorin etwa wissen: «Du bist viel mit Hass im Netz konfrontiert: Wie gehst du mit Vergewaltigungsdrohungen um?» Brotz antwortet darauf: «Mich will man vermöbeln, die Fresse einschlagen, abpassen, aber von Angriffen auf die sexuelle Integrität bin ich bisher verschont geblieben.»

Der Hass im Netz habe während der Pandemie aber eine Dimension angenommen, die er zuvor in der Schweiz nicht für möglich hielt: «Es hat sich jetzt ein wenig beruhigt, aber bereits steht die nächste Covid-Abstimmungs-Arena an und die Zuschriften nehmen schon jetzt wieder zu.»

«Ist es das wert? Kann und will ich das?»

In den letzten zwei Jahren habe es sogar Momente gegeben, bei denen er sich sogar überlegt habe, seinen «Arena»-Job an den Nagel zu hängen. «Man kommt ins Grübeln. Ist es das wert? Kann und will ich das? Brauche ich das alles?», enthüllt Brotz. «Letztlich lande ich immer wieder beim Gleichen, beim Sinn der Meinungsbildung. Und glücklicherweise besteht ein grosser Teil aus Team-Arbeit. Das erfüllt mich.»

Nachdem sich Brotz im März 2021 kritisch gegenüber Massnahmen-Demonstranten äusserte, wurde er im Netz so stark beleidigt, dass er sich eine Social-Media-Auszeit nehmen musste. Der «Arena»-Moderator betonte danach zu Blick, dass er Kritik gerne annimmt. Aber: «Wer die Grenzen überschreitet, muss damit rechnen, auch zur Rechenschaft gezogen zu werden. Hass ist keine Meinung. Nie.» Brotz hat wegen Drohungen auch schon Anzeige bei der Polizei erstattet. (klm)

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