Am Freitag tritt Bundesrat Alain Berset (49) in der «Arena» des Schweizer Fernsehens auf. Das Thema? Corona. Das Sicherheitsrisiko? Gross.
Um den Gesundheitsminister vor Angriffen zu schützen, schickt die Stadtpolizei Zürich die Polizisten der Sondereinheit Skorpion an den Leutschenbach. Das bestätigt sie gegenüber Blick.
Bei Amokläufen im Einsatz
Die Elite-Polizisten rücken bei Amokläufen oder Geiselnahmen aus. Im regulären Dienst kümmern sie sich um Überfälle oder Einbrüche. Als Bundespräsident Guy Parmelin (61) im Juni in der SRF-«Arena» zu Gast war, standen die Spezialkräfte ebenfalls bereits im Einsatz.
Damals ging es allerdings um die Pestizid-Initiative. Bei der Corona-«Arena» dürfte die Lage angespannter sein. Zum einen handelt es sich um eine spezielle Sendung: Neben Moderator Sandro Brotz (51) werden zwölf Studiogäste dem Gesundheitsminister ihre Fragen zu Impfung, Zertifikat oder Long Covid stellen. Bis jetzt hätten sich weit über 200 Interessenten gemeldet, sagt Moderator Brotz.
Zum anderen radikalisieren sich die Corona-Skeptiker zunehmend. Am Wochenende überschüttete ein Impfskeptiker die Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli (44) mit Apfelschorle. Und an einer Demonstration in Olten schlug ein Corona-Skeptiker einem Gegendemonstranten von hinten eine Flasche über den Kopf.
Fedpol sieht «erhöhte Bedrohungslage»
Die Angriffe endeten vergleichsweise glimpflich. Doch das muss nicht immer so bleiben. Während der Pandemie haben Drohungen gegenüber exponierten Personen wie Alain Berset deutlich zugenommen. Niemand weiss, ob die Droher dereinst zur Tat schreiten. «Die Bedrohungslage ist nach wie vor erhöht», sagt Florian Näf von der Bundespolizei fedpol. «Wir haben die Sicherheitsmassnahmen während der Pandemie entsprechend angepasst.»
Das Fedpol beurteilt generell, wie stark Bundesräte gefährdet sind und ordnet entsprechende Sicherheitsmassnahmen an. Umgesetzt werden die Massnahmen von den kantonalen und städtischen Polizeikorps. So läuft es auch bei Bersets Auftritt in der «Arena».
SRF durchsucht Gäste nicht
SRF hingegen sieht sich nicht in der Verantwortung. Die Mitarbeitenden werden die Studiogäste vor der Sendung nicht nach verdächtigen Gegenständen durchsuchen. Das Dispositiv für den Schutz von Bundesrat Berset obliege dem Bundesssicherheitsdienst und den lokalen Polizeibehörden, heisst es aus dem Leutschenbach.
Diese sind schon seit längerem in Alarmbereitschaft.