Auf einen Blick
- Start der zweiten Staffel von «Late Night Switzerland»
- Erster Gast mit Comedy-Potenzial war Ständeratspräsidentin Eva Herzog
- Murat Yakin wurde zum 50. Geburtstag überrascht
Am Sonntag begann im Zürcher Kaufleuten die zweite Staffel von «Late Night Switzerland» mit Stefan Büsser (39) und Sidekick Michael Schweizer (45). Das Format ist nach einem leichten Quotenrückgang im letzten Frühling weiter auf dem Prüfstand.
Dramatische Veränderungen gab es bei der ersten neuen Folge keine. Die Sommerpause hat den Protagonisten gutgetan, Büsser wirkte agiler und zwingender als in den letzten Sendungen von Staffel 1. Und natürlich liess er die Schiessübungen von Sanija Ameti (32) nicht unbesprochen. Da sei sie wohl etwas «dreingeschossen», meinte er. Das Kürzel ihrer Partei GLP wurde in einem Einblender als «Gun Lovers Party» interpretiert. Es sei in der Schweiz ähnlich wie beim Essen von Katzen: «Wenn man auf Kinder schiesst, dann nur auf die eigenen», so Büsser in Anspielung auf Wilhelm Tell und seinen Sohn Walter. Und er merkte kritisch an, dass sich Schweizer Politiker – vor allem Männer – schon oft Fehltritte geleistet hätten und zum Teil auch dafür verurteilt worden seinen. Nur hätten sie im Gegensatz zu Ameti ihr Ansehen und ihren Job jeweils bewahren können.
Einfache Mittel ziehen
Die lautesten Lacher erntete das Moderatoren-Duo immer dann, wenn es mit einfachen Mitteln arbeitete und Vorkommnisse aus der Nähe aufgriff. So wurde etwa SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr (40) mit einer KI-Übersetzung plötzlich zu «Madame Bonne Année». Aus Nationalrat Patrick Hässig (45) wurde so «Monsieur Furieux», aus Beat Flach (59) «Monsieur Parterre», aus Nina Schläfli (34) «Madame Dormir» und aus Magdalena Martullo-Blocher (55) «Madame Beamer».
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Auch der Überraschungs-Schnitzelbank-Vortrag «Tanti Auguri, Muri» als Geschenk für Nati-Trainer Murat Yakin, der just gestern seinen 50. Geburtstag feierte, fand grossen Anklang. Zur Krönung setzte Büsser im Studio gar kurz die Yakin-Brille von Blick auf. Die Scherze zum internationalen Geschehen wie der Trump-Harris-Debatte oder der Raab-Halmich-Boxkampf hingegen verfehlten ihr Ziel. Zu weit weg, zu kompliziert.
Eva Herzog auch ohne Schlagzeug stark
Prunkstück der allerersten Sendung im Februar war der Auftritt von Bundesrat Albert Rösti (57) gewesen, der zum Schluss sogar Schlagzeug spielte. Diesbezüglich war das Publikum in Erwartung von Talk-Gast Eva Herzog (62) zuerst etwas skeptisch. Doch die als spröde geltende Basler Ständeratspräsidentin präsentierte sich als sehr geistreich und fuhr Büsser auch mal in seine frechen Fragen.
Herzog freute sich spürbar über den ESC-Zuschlag für Basel. Den Megaevent im nächsten Mai werde sie sicher persönlich besuchen wollen, verneinte aber, hinter den Kulissen selber als Basel-Fürsprecherin tätig gewesen zu sein. Das obligate Gastgeschenk war eine Papier-Einkaufstasche, die vor der Sendung vom Publikum mit allerlei Krimskrams wie Zahnpasta oder Gratismustern gefüllt worden war. Auch diese «Zumutung» nahm Herzog locker. Von ihr war das Publikum jedenfalls begeistert.
Alles in allem ein launiger, flotter Auftakt, der für die Zukunft hoffen lässt. Doch es ist wie beim Spruch «Der Totomat hat immer recht», den auch Murat Yakin bestens kennt. Am Schluss sind die Einschaltquote und der Marktanteil entscheidend für den Erfolg des Formats. Bekannt gegeben werden die Zahlen heute.
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