Auf einen Blick
- Der Schweizer Tim Fehlbaum gewinnt mit «September 5» keinen Oscar
- Der Film zeigt die Geiselnahme bei den Olympischen Spielen 1972
- Fehlbaums Film unterlag der amerikanischen Tragikomödie «Anora»
Tim Fehlbaum (42) war die grosse Oscar-Hoffnung der Schweiz. Der Basler Regisseur war mit seinem Film «September 5» für das beste Drehbuch nominiert. Nun ist dieser Traum geplatzt: Fehlbaum ging bei der Preisverleihung vom Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles leer aus. Der Schweizer musste sich gegenüber «Anora» des Amerikaners Sean Baker (54) geschlagen geben.
«September 5», der aktuell in den Deutschschweizer Kinos läuft, ist bereits dritte Spielfilm von Fehlbaum. Der Basler war zusammen mit den Co-Autoren Moritz Binder und Alex David nominiert.
Inszenierung im Stil eines Livestreams
Mit seinem Werk erzählt Fehlbaum die Geschichte eines US-amerikanischen Fernsehteams, das ursprünglich über die Olympischen Spiele im Jahr 1972 berichten sollte – und unverhofft zu Zeugen der Geiselnahme israelischer Sportler durch ein palästinensisches Terrorkommando wurde. Der Regisseur, der an der Filmhochschule in München studiert hat, inszenierte das Drama in einem dokumentarischen Stil, als wäre der Film ein Livestream der damaligen Ereignisse.
Am Rande der Solothurner Filmtage im Januar sagte Fehlbaum zu Blick: «Das Interessante an unserer Prämisse war, dass es sich nicht um ein ausgebildetes Reporter-Team handelte, sondern um Menschen vom Sport, die einige Stunden zuvor noch über einen Schwimmwettbewerb berichtet haben.»
«Anora» zeigt die Geschichte einer Sexarbeiterin in den USA. Der Film verbindet Elemente von Romanze, Gangster-Komödie und Sozialdrama. Die Tragikomödie war sechsmal für den Oscar nominiert und gewann fünf Auszeichnungen, unter anderem den Oscar für den besten Film und für die beste Hauptdarstellerin.